Ausbildungsmarketing Serie (5/6): Expertise aus Köln
Im fünften Teil der Ausbildungsmarketing Serie hier auf SAATKORN geht es um den TERRITORY Embrace Standort Köln, der sich auf das Thema Ausbildungsmarketing fokussiert. Ich hatte Gelegenheit, mit Standortleiter und Ausbildungsmarketing-Experte Denis Buss zu sprechen. Auf geht’s:
SAATKORN: Denis, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor!
Sehr gerne, Gero. Ich bin Leiter des TERRITORY Embrace-Standortes Köln und kümmere mich mit meinem Team Stefanie Pichler, Laura Hölzel und Ann-Kathrin Feige um frische, zielgruppennahe Azubimarketing-Projekte. Seit 18 Jahren bin ich im Bereich Ausbildung und Marketing für junge Zielgruppen tätig und habe beide Seiten kennengelernt: als Jobcoach die Wünsche der Generationen Y und Z und auf Agenturseite die Nöte der ausbildenden Unternehmen. Zudem bin ich selber Ausbilder und habe vor einigen Jahren mal den Berufsorientierungsratgeber „Aus dir wird was!“ geschrieben.
AUSBILDUNGSMARKETING – EXPERTISE AUS KÖLLE
SAATKORN: Mit Deinem TERRITORY Embrace Team in Köln fokussierst Du Dich auf das Themenfeld Ausbildungsmarketing. Was für Unternehmen liegen in Eurem Fokus?
Es gibt viele eher mittelständisch geprägte Unternehmen, die eine lange Ausbildungstradition haben, in den letzten Jahren aber erfahren mussten, dass die Bewerbungen weniger werden. Entweder werden diese Unternehmen von der Zielgruppe nicht mehr als so attraktiv wahrgenommen – oder sogar überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Hier helfen wir – mit frischen und oft einfach umsetzbaren Ideen, mit kleinen oder großen Kampagnen, mit Online- wie Offline-Maßnahmen. Nehmen wir z.B. ein kleines Kampagnenformat: hier unterstützen wir mit dem, was man als Ausbildungsunternehmen braucht: Kampagnenkonzept, Ausbildungsstory, einer passenden Landingpage und dem nötigen Push in den sozialen Medien, damit man auch auf die Seite findet.
SAATKORN: Was sind aus Deiner Sicht Besonderheiten im Ausbildungsmarketing versus dem Personalmarketing für andere Zielgruppen?
Viele ältere Zielgruppen ab dem Karrierelevel Young Professional wissen mehr über die Berufswelt, über Möglichkeiten und Chancen in „ihrem“ Bereich. Dies ist bei den 15-19-jährigen, die man im Ausbildungsmarketing anspricht, meist nicht der Fall. Es muss viel mehr erklärt werden – und das ohne zu langweilen! Vor allem sollte die Ausbildung erlebbar gemacht werden, der junge Mensch muss quasi an die Hand genommen und über mehrere Kanäle bis zur Entscheidung begleitet werden. Gutes Ausbildungsmarketing kann dies leisten und genau so machen wir das auch.
SAATKORN: Inwiefern kommt Ihr in Köln dem mit Eurer Teamaufstellung entgegen?
Wir haben im Kölner Team eine super Mischung – z.B. Kolleg*innen aus dem Social Media Bereich mit großer Zielgruppennähe und -denke. Oder auch mich als „alten Hasen“, der schon seit Jahren Azubimarketing macht und auch Themen wie Offline- und Live-Kommunikation abdeckt. Am wichtigsten ist bei uns allen aber die pragmatische Lösungsausrichtung und der Bock auf Content für die Zielgruppe.
SAATKORN: Wo siehst Du die großen Herausforderungen im Ausbildungsmarketing?
Viele Unternehmen müssen noch einmal an ihre Positionierung ran! Man sollte sich im Wettbewerb auch wirklich von anderen Arbeitgebern unterscheiden. Die jungen Zielgruppen verstehen dann auch, warum sie „ausgerechnet dort“ ihre Ausbildung machen sollten. Hier helfen wir mit der Entwicklung eines „Ausbildungsnarrativs“, d.h. der richtigen Story für die Kunden und einer Antwort auf die Frage „Wofür steht das Unternehmen mit seiner Ausbildung?“
Eine weitere Herausforderung ist meiner Meinung nach, dass die Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung oft auch von den Eltern (mit)getroffen wird und man deshalb auch für diese Sub-Zielgruppe sehr gute Argumente parat haben sollte: Augenhöhe mit der jungen Zielgruppe und Argumente für die ältere, so sollte der Content gestaltet sein.
Coole Ausbildungsmarketing – Beispiele
SAATKORN: Gibt es ein paar coole Beispiele für gutes Ausbildungsmarketing, gerade im Mittelstand, aus Deiner Sicht?
Ich finde Azubimarketing immer dann cool, wenn Unternehmen sich etwas trauen. Da gibt es einige Beispiele, die mir besonders gefallen – und um es klarzustellen: die sind nicht alle von uns. Was mir in letzter Zeit besonders gut gefallen hat:
Knipex hat das zum Beispiel im gewerblich-technischen Bereich mit https://www.die-lehre-deines-lebens.de geschafft und nimmt die eigenen Ausbildungsinhalte selbst aufs Korn.
Cooles Ausbildungsmarketing bei Knipex.
Auch Gamification ist im Mittelstand angekommen und so hat die Deutsche Apotheker- und Ärztebank ein „Abenteuer apoBank“ zu im Programm und bietet so spielend leichte Berufsorientierung:
Und auf Instagram lohnt es sich beispielsweise, Wempe mit ihrer gut gemachten Schüleransprache zu folgen.
Auch im Gesundheitsbereich gibt es immer wieder schönes, zielgruppengerechtes Personalmarketing, so zum Beispiel die #Gamechanger-Kampagne des Klinikums Dortmund, die wirklich sehr witzige und gleichzeitig informative Filme in Videospiel-Optik zu bieten hat:
https://www.youtube.com/watch?v=6gjt4QqBVuQ
SAATKORN: Das sind super Beispiele. Aber wie findet man als Unternehmen denn nun heraus, welcher Kanal der richtige für einen ist?
Indem man uns anruft oder eine E-Mail schreibt! Und natürlich weiter deinen Blog verfolgt – v.a. die Serie rund um Tiktok fand ich sehr lesenswert. Tiktok ist auch direkt ein schönes Beispiel für die Tücken moderner Kanäle „Soll ich da mitmachen oder nicht?“ Aber ohne eine gute Story ist die Kanalauswahl auch erstmal nachrangig zu betrachten…
SAATKORN: Wo siehst Du die großen Herausforderungen im Ausbildungsmarketing?
Viele Unternehmen müssen noch einmal an ihre Positionierung ran – damit sie sich auch wirklich von anderen Arbeitgebern unterscheiden und auch die jungen Zielgruppen verstehen, warum sie ausgerechnet dort ihre Ausbildung machen sollten. Zudem ist eine Herausforderung, dass die Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung oft auch von den Eltern (mit)getroffen wird und man deshalb auch für diese Sub-Zielgruppe sehr gute Argumente parat haben sollte – Augenhöhe mit der jungen Zielgruppe und Argumente für die ältere, so kann es gehen.
SAATKORN: Denis, herzlichen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit dem Thema Ausbildungsmarketing!
DIE SAATKORN AUSBILDUNGSMARKETING SERIE
Hier findest Du die weiteren Teile der Ausbildungsmarketing-Serie:
Schön, dass Ihnen unsere Seite (die-Lehre-deines-Lebens) positiv aufgefallen ist. Darüber haben wir uns sehr gefreut :)!
Hey Celine (ich Duze einfach mal 😉 – und ich erst! Obwohl, Ehre wem Ehre gebührt. Das war ja Denis Buss, der die Knipex-Kampagne so super fand und im Interview haben wollte. Chapeau! Besten Gruß, Gero