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Ausbildungsmarketing bei ausbildung.de – Interview mit Stefan Peukert

Ausbildungsmarketing bei ausbildung.de – Interview mit Stefan Peukert

Ausbildungsmarketing ist in aller Munde. Kein Wunder, vor 2 Wochen wurden die aktuellen Zahlen im Berufsbildungsbericht 2013 veröffentlicht. Und diese lassen nur einen Schluss zu: auf dem Ausbildungsmarkt wird es eng, und zwar für Arbeitgeber. Aktuell arbeitet Medienfabrik I embrace nach dem erfolgreichen Launch von careerloft daher an einer ganzheitlichen Lösung in diesem Kontext, dazu im Laufe der nächsten Wochen mehr.

Schaut man sich den aktuellen Markt an Ausbildungsinformationsangeboten für junge Leute an, so sticht aktuell Ausbildung.de hervor. Von den Machern von „MeinPraktikum.de“ initiiert und vor Kurzem gelaunched, bietet das Portal zahlreiche Infos rund um das Thema Ausbildung, sowie auch einen –nicht ganz unumstrittenen – Test. Grund genug, einmal bei Stefan Peukert, geschäftsführender Gesellschafter der hinter den beiden Plattformen stehenden Employour GmbH, nachzufragen. Auf geht’s:

saatkorn.: Stefan, nun seid Ihr mit Ausbildung.de seit ein paar Wochen live. Wie ist die erste Resonanz auf die neue Plattform sowohl von der Unternehmens- als auch von der Zielgruppenseite?
Wir sind wirklich begeistert vom Start von Ausbildung.de. Zwar sind wir erst seit 6 Wochen online, hatten in der kurzen Zeit aber schon über 600.000 Seitenaufrufe. Auch mit dem Berufscheck scheinen wir einen Nerv getroffen zu haben, über 16.000 Jugendliche haben diesen schon komplett gemacht. Von den Nutzern bekommen wir immer wieder mit, wie sehr sie eine Anlaufstelle zu dem Thema gebraucht haben. Unser Facebook-Team bekommt jeden Tag Anfragen zu den unterschiedlichsten Themen von „Muss in meine Bewerbung ein Foto rein?“ bis zu „Wo finde ich Stellen?“. Ansonsten sind wir natürlich noch dabei uns kennenzulernen – die Zielgruppe ist eine jüngere als beim Thema Praktikum und darum versuchen wir auch verstärkt auf neue Kanäle wie Instagram usw. zu setzen

Auch von den Unternehmen bekommen wir sehr positives Feedback. Gerade in den letzten Wochen seit Launch sind wir bei vielen Unternehmen vor Ort, stellen das Konzept vor und bekommen immer wieder mit, wie wichtig das Thema Ausbildung gerade im Bereich Personalmarketing ist. Zu den detaillierten Berufsvorstellungen bekommen wir besonders viel Rückmeldung, angefangen vom klaren übersichtlichen Design bis zu Einstellungsrealitäten aus Unternehmenssicht. Viele der begehrten Berufspatenschaften sind jetzt auch schon für mehrere Jahre an Partner vergeben.

Was natürlich noch ausbaufähig ist, ist die Anzahl der Stellen auf dem Portal. Zwar haben wir jetzt schon über 2.000 tolle Ausbildungsangebote, unser Ziel ist es aber ganz klar, hier neben der Bundesagentur für Arbeit zur größten Börse im deutschsprachigen Raum zu werden.

saatkorn.: Was ist Euer USP gegenüber der Konkurrenz von azubiyo oder aubi-plus?
Zielgruppennähe ist unser großer Pluspunkt. Stilistisch (visuell sowie textlich) versuchen wir einfach, an der Lebensrealität der Schüler am nächsten dran zu sein.

Wir haben uns schon lange vor dem Start von ausbildung.de bemüht, möglichst viel Feedback aus der Zielgruppe zu bekommen, um herauszufinden, was Schüler über das Thema Ausbildung denken, was ihnen gefällt und was nicht. Wir waren fast 7 Monate an Schulen, IHKs, bei Elternverbänden und in Unternehmen unterwegs, um möglichst viele Erfahrungen in Ausbildung.de einfließen zu lassen.

Unser Ziel ist, alles informativ und gleichzeitig persönlich sowie strukturell einfach zu halten. Dazu gehört für uns auch, dass wir keine externe Werbung schalten oder man sich nicht lange und umständlich registrieren muss, um beispielsweise den Berufscheck zu machen. Auch glaube ich persönlich, dass die einzelnen Berufsbilder nirgends sonst im Netz so zielgruppengerecht und detailliert aufgearbeitet worden sind. Unsere achtköpfige Redaktion hat lange und ausführlich für jeden Beruf neu recherchiert und für den Bäckerberuf mit Bäckern für den Polizeiberuf mit Polizisten usw. gesprochen. Alle Infos sind neu und exklusiv auf Ausbildung.de. Es gibt keine Zeile, die z.B. einfach vom Arbeitsamt abgeschrieben wurde.

Dazu kommt natürlich, dass wir extrem viel bei meinpraktikum.de lernen konnten. Wie stellen wir Unternehmen ansprechend dar? Wie geben wir unsern Partnerfirmen maximale Sichtbarkeit? Wie funktioniert intuitiv gutes Webdesign? Alle Erfahrungswerte von meinpraktikum.de sind natürlich bei der Entwicklung miteingeflossen, auch wenn Ausbildung.de ein völlig neues Portal ist.

Zur Zielgruppennähe gehört für uns auch Social Media – wir haben schon jetzt mit fast 4000  (nicht gekauften ;-)) Fans die größte Facebook-Gruppe. Wir merken, dass über diese Kanäle viel mehr Community-Support möglich und nötig ist, denn die zukünftigen Azubis schreiben lieber Private Messages als Emails.

Wenn wir auf die messbaren Fakten schauen, sind wir sicherlich, wenn man berücksichtigt, dass wir erst 6 Wochen online, sind schon jetzt bei google sehr stark. Einfach mal „Ausbildung“ eingeben ;-).  Suchmaschinenoptimierung ist für uns ein ziemlich wichtiges Thema, darum haben wir uns mit Ausbildung.de auch für eine sehr starke Domain entschieden. Trotzdem stehen wir hier noch am Anfang und wollen gerade in diesem Bereich dieses Jahr noch viel erreichen.

saatkorn.: Sicherlich habt Ihr bereits neue Features in der Planung, kannst Du mir dazu schon etwas verraten?
Wir sind froh, dass die Idee so gut angenommen wird und arbeiten natürlich jetzt erst mal das Feedback unserer neuen Partner ein und verbessern Details. Jeden Tag kommen zum Beispiel neue Berufsprofile hinzu für die unsere Redaktion recherchiert.

Ein System, das wir auf jeden Fall als nächstes integrieren wollen, ist das Abgeben von Nutzerbewertungen. Auch wenn das – anders als bei meinpraktikum.de – nicht der Fokus von Ausbildung.de werden soll, werden die Unternehmensprofile durch die Erfahrungsberichte noch informativer und vor allem authentischer. Außerdem sind Konzepte, die bereits bei meinpraktikum.de schon gut funktioniert haben, wie die „Blitzbewerbung“ und „Kennst du Wen?“ angedacht. Zudem arbeiten wir für unsere Partnerunternehmen gerade daran, unsere Quartalsreportings noch ansprechender zu gestalten. Eine generell noch stärke und vor allem sinnvolle Nutzung von Social Media ist immer ein Thema bei uns.

saatkorn.: Neben meinpraktikum.de und Ausbildung.de kann man sich ja noch weitere Themen für ähnliche Plattformen vorstellen. Habt Ihr da auch bereits Ideen?
Unser neues Portal ist ja erst ganz frisch auf dem Markt. Wir haben mit Ausbildung.de noch einiges vor. Wir haben das Ziel, das größte und nutzerfreundlichste Portal rund um das Thema Ausbildung zu werden. Das erfordert unsere gesamte Energie: Wir stehen ja erst am Anfang unserer Reise. Darüber hinaus wird in diesem Jahr auch noch einiges bei meinpraktikum.de passieren. Hier wollen wir unsere Stellung als beliebtestes Praktikumsportal ausbauen. Unternehmen und Nutzer können sich auf einige tolle Neuerungen in der zweiten Jahreshälfte freuen. Alles andere wird sich zeigen.

saatkorn.: Nach meiner Erfahrung wird viel über den demographischen Wandel geschrieben, aber die Budgets der Unternehmen sind ja teilweise noch recht überschaubar. Wie schätzt Ihr die Marktentwicklung in den nächsten 3-5 Jahren ein? Könnt Ihr das mit Zahlen belegen?
Personalmarketing wird immer wichtiger. Ich glaube, die meisten Unternehmen haben das auch erkannt. Wir sehen das ganz eindeutig daran, wie viele Partner wir mit meinpraktikum.de und Ausbildung.de in den letzten Monaten dazugewinnen konnten und wie offen sich die meisten Arbeitgeber einem Gespräch gegenüber zeigen. Das sieht man auch daran, dass immer mehr Karriereseiten modernisiert werden und fast täglich neue Recruiting-Pages auf Facebook entstehen. Gerade in die Bereiche Social Media/Web wird immer mehr Geld gesteckt – was vorher ein Praktikant übernommen hat, übernimmt jetzt ein professionelles Marketing-Team. Je größer das Unternehmen und je größer der Personalbedarf desto höher ist meistens auch das Budget für Personalmarketing. In den nächsten Jahren werden aber sicher auch immer mehr KMUs ins Recruiting investieren – zwangsweise, wenn sie im Ausbildungsmarkt relevant bleiben wollen.

Die Marktentwicklung in den nächsten 3-5 Jahren sehen wir sehr positiv. Die Unternehmen werden die definitiv höheren Budgets aber mit mehr Sorgfalt ausgeben. Hier sind wir gefordert, vor allem qualitativ sehr gute Angebote zu machen. Wir denken, dass Unternehmen bereit sind für wirklich gute Produkte/Portale auch ein höheres Budget zur Verfügung zu stellen. Genaue Marktzahlen sind natürlich schwer zu prognostizieren, wir sind aber ziemlich sicher, dass wir erst am Anfang der Evolution des Personalmarketings stehen.

saatkorn.: Stefan, danke für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

 

 

 

 

 

 

 

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