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Arbeit besser machen – das neue Buch von Nico Rose

Dr. Nico Rose zu seiner aktuellen Studie rund um Arbeitsfrust und Arbeitslust

Arbeit besser machen – so heißt das neue Buch von Dr. Nico Rose. Ich hatte Gelegenheit, mit Nico ausführlich dazu zu sprechen und ihm 3 Buchexemplare für eine Verlosung abzuluchsen. Dazu mehr weiter unten. Jetzt aber erstmal auf ins Interview: 

saatkorn.: Nico, bitte stelle dich den wenigen saatkorn. LeserInnen, die Dich ggfs. nicht kennen, kurz vor.
Gerne! Ich lebe in Hamm/Westfalen mit meiner Frau, zwei Kindern und zwei Katzen. Abseits der Arbeit trifft man mich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Heavy Metal-Konzerten. Beruflich kennen mich viele Menschen im HR-Umfeld durch meine Tätigkeit bei Bertelsmann, dort war ich von 2010 bis 2018 tätig, zuletzt als Vice President Employer Branding & Talent Acquisition. Davor war ich in einer Marketingberatung tätig, als Forschungsassistent an der EBS Business School und am Anfang der Karriere im Corporate HR von L´Oréal Deutschland. Außerdem arbeite ich seit 2008 freiberuflich als Management-Coach, in den letzten Jahren habe ich zusätzlich immer um die 30 Vorträge pro Jahr gehalten. Seit April 2019 bin ich Hochschullehrer für Wirtschaftspsychologie an der International School of Management (ISM) Dortmund.

Ansonsten schreibe ich gerne und viel. Es gibt eine größere Anzahl an Artikeln von mir bei Zeit Online, WirtschaftsWoche, Handelsblatt, Werben+Verkaufen und weiteren Portalen. Zusätzlich veröffentliche ich regelmäßig Artikel als XING-Branchen-Insider.

saatkorn.: Du beschäftigst Dich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Positive Psychologie. Was steckt dahinter?
Die Positive Psychologie ist ein junger Teilbereich der akademischen und anwendungsorientierten Psychologie. Sie ist im Laufe der 1990er-Jahre entstanden und hat sich ab dem neuen Jahrtausend als eigenständige Teildisziplin etabliert. Als Begründer und Spiritus Rector gilt Professor Martin Seligman von der University of Pennsylvania, seines Zeichens einer der weltweit wichtigsten noch aktiven Forscher in der Psychologie. Ich hatte das Glück und die Freude, auch dank Unterstützung von Bertelsmann, 2013/14 ein Jahr lang direkt bei Martin Seligman und seinen engsten Mitarbeitern ein Master-Studium absolvieren zu können. Es gibt bisher nur eine Handvoll Menschen in Deutschland, die bislang diese Erfahrung machen konnten.

Wenn jemand noch gar nichts mit dem Begriff Positive Psychologie anfangen kann, greife ich gerne auf die folgende Metapher zurück: Gehen sie gedanklich in den Buchladen ihres Vertrauens, dort zum Regal mit Literatur über Motivation, Erfolg und zur Frage, was ein glückliches Leben ausmacht. Subtrahieren sie nun das Esoterik- und Guru-Gedöns. Nehmen sie die Themen mit zum Regal über Statistik und empirische Forschungsmethoden. Lassen sie schließlich die harten Methoden auf die vermeintlich weichen Themen los. Fertig.

Als Teilbereich der akademischen Psychologie widmet sich die Positive Psychologie auf Basis von Experimenten, Fragebogenstudien und Langzeitbeobachtungen Fragen wie: Was lässt Beziehungen gelingen, im privaten wie im beruflichen Kontext? Unter welchen Umständen empfinden Menschen ihr Leben (oder Teile davon, z. B. ihre Arbeit) als sinnvoll? Welche Eigenschaften von Menschen und Organisationen können verlässlich Erfolg vorhersagen?

Die Themen sind also nicht neu, sie haben zum Teil schon die antiken Philosophen beschäftigt. Neu ist, dass wir aufgrund von wissenschaftlichen Fortschritten Antworten geben können, die sich jenseits von Binsenweisheiten wie „feste dran glauben“ und Scharlatanerie bewegen.

saatkorn.: Nun hast Du gerade Dein zweites Buch veröffentlicht: Arbeit besser machen. Wie ist die Idee dazu entstanden?
Die Positive Psychologie kommt meines Erachtens erst in den letzten zwei, drei Jahren so richtig in Deutschland an. Wirklich gute Bücher zu ihrer Anwendung in der Wirtschaft von deutschsprachigen Autoren gibt es bisher auch nur vereinzelt, da ist noch viel Spielraum gegeben.

Die Idee und auch die Inhalte des Buches sind über die letzten acht Jahre gereift. Der Haufe-Verlag hatte mich schon 2015 angesprochen, aber damals beschlich mich das Gefühl, dass meine Zeit noch nicht reif war. Ende 2017 bin ich dann erneut kontaktiert worden – das war auch die Zeit, zu der ich verstärkt darüber nachgedacht habe, meinen Management-Job an den Nagel zu hängen. Ich habe meinen Ausstieg bei Bertelsmann frühzeitig und partnerschaftlich mit meinem ehemaligen Vorgesetzten geplant und habe mir in der Folge das erste Quartal 2019 als Zeitfenster zwischen dem alten und dem neuen Job geschaffen, in dem ich das Buch im Schwerpunkt heruntergeschrieben habe.

Aber wie bereits angedeutet: Es hat viele Jahre gedauert, einerseits die persönlichen Erfahrungen als Führungskraft zu machen, die in dem Buch verarbeitet sind – und andererseits die theoretischen Kenntnisse zu integrieren, die in „Arbeit besser machen“ eingeflochten sind.

saatkorn.: Wie ist das Buch inhaltlich aufgebaut, welche Schwerpunkt-Themen gibt es?
„Arbeit besser machen“ besteht zu einem Drittel aus Beschreibungen relevanter Frameworks der Positiven Psychologie, zu einem Drittel aus Tools, Tipps und Tricks sowie eigenen Erfahrungen des Autors als Führungskraft und zu einem Drittel aus Interviews mit hochrangigen Forschern, Beratern und Praktikern aus dem deutschen und amerikanischen Raum. Neben den einleitenden Kapiteln und dem Schlussteil gliedert sich das Buch in fünf Hauptabschnitte, die durch das Akronym PERMA zusammengefasst werden können.

Unterbrochen werden die Kapitel durch Intermezzi über moderne Führung und Kreativität in Organisationen.

Arbeit besser machen: der stolze Autor und sein Werk

saatkorn.: Welche Interviewpartner sind denn mit an Bord?
Eine Übersicht aller Interviewpartner findet sich hier. Der bekannteste Mensch aus deutscher Sicht ist sicherlich Christian Lindner von der FDP. Mit ihm habe ich u.a. darüber gesprochen, warum man in Deutschland „als Optimist Optimist sein sollte“.

Leon Windscheid kennen sicherlich auch viele Menschen. Er hat 2015 eine Million Euro bei „Wer wird Millionär?“ gewonnen, ist mittlerweile Unternehmer, hat einen Bestseller geschrieben und ist mit einem eigenen Bühnenprogramm auf Tour. Was vielen Leuten weniger bekannt ist: Leon hat eine – gerade aus Employer Branding-Sicht – wirklich spannende Doktorarbeit über Unternehmenskommunikation im Bereich Diversity Management geschrieben.

Gerade im „jungen Digitalumfeld“ ist sicherlich auch Tijen Onaran sehr bekannt. Sie hat das Netzwerk „Global Digital Women“ gegründet, schreibt eine Kolumne fürs Handelsblatt, hat einen Podcast in Kooperation mit der Business Punk und gerade selbst ihr erstes Buch geschrieben. Auch Fabian Kienbaum von der gleichnamigen Unternehmensberatung dürfte den meisten Menschen im HR-Umfeld bekannt sein.

Aus Sicht der Forschung sind sicherlich Adam Grant und Angela Duckworth von der University of Pennsylvania zu nennen. Beide sind im akademischen Umfeld äußerst erfolgreich, haben aber auch schon diverse New York Times-Bestseller geschrieben. Hier in Deutschland ist Tobias Esch von der Universität Witten-Herdecke recht bekannt. Er stand gerade auf der Spiegel-Bestsellerliste mit einem Buch, das er gemeinsam mit Eckart von Hirschhausen verfasst hat.

Als besonderer Clou ist sicherlich noch das Vorwort von Wladimir Klitschko zu nennen, der nach seiner aktiven Boxkarriere nun selbst unternehmerisch tätig ist.

saatkorn.: Was sind aus Deiner ganz persönlichen Sicht die Highlights in Arbeit besser machen?
Das längste und aus meiner Sicht zentralste Kapitel ist jenes über Sinnwahrnehmung. Ich denke, es hat auch eine hohe tagesaktuelle Relevanz. Die Frage, was einen persönlich antreibt, einen bestimmten Job bei einer bestimmten Organisation zu machen, ist derzeit ein vieldiskutiertes Thema. Gleichzeitig machen sich viele Unternehmen auf den Weg, ihren „Sense of Purpose“ neu zu entdecken oder zu schärfen. Darüber spreche ich im Buch übrigens auch mit Immanuel Hermreck, dem Personalvorstand von Bertelsmann.

Es gibt nicht wenige Menschen da draußen, die behaupten, dass Sinnwahrnehmung immer etwas höchst Individuelles sei, dass sich der empirischen Forschung grundsätzliche entziehe und daher auch nicht (an-)gesteuert werden könne. Das ist nachweislich falsch. Wie ich im Buch darlege, gibt es sehr wohl übergreifende Treiber von Sinnerleben, auch und gerade mit Bezug auf das Arbeitsleben. Ich beschreibe diese Treiber in „Arbeit besser machen“ und lege auch dar, wie Führungskräfte und Personalentwickler ihren Kollegen helfen können, diese Faktoren besser zu bespielen.

saatkorn.: Wer sollte sich das Buch zulegen?
Die Zielgruppe ist meines Erachtens recht breit. Im Kern sind das sicherlich Menschen, die selbst als Führungskraft Verantwortung tragen, insbesondere solche in gewinnorientierten Organisationen. Die zweite Kernzielgruppe sind HR-Verantwortliche, vor allem solche, die sich mit den Themen Talent Management sowie Organisations-, Führungs- und Kulturentwicklung beschäftigen. Schließlich bleibt noch die große Gruppe an Menschen, die einfach für sich selbst fachlich fundiert lernen möchten, wodurch sich die Positive Psychologie auszeichnet und wie die entsprechenden Erkenntnisse sinnstiftend und gewinnbringend in Organisationen eingebracht werden können.

saatkorn.: Nach dem Buch ist ja in der Regel vor den Vorträgen dazu. Wo kann man Dich demnächst live sehen?
In den kommenden Monaten sind vor allem nicht-öffentliche, firmeninterne Veranstaltungen geplant – aber da wird sicherlich bald noch das ein oder andere hinzukommen. Eine aktuelle Liste meiner Termine findet sich hier.

saatkorn.: Nico, vielen Dank für das Interview – und viel Erfolg mit Arbeit besser machen!

Nico Rose stellt 3 druckfrische ARBEIT BESSER MACHEN Bücher zur Verlosung unter den saatkorn. LeserInnen zur Verfügung. Dafür einfach eine Email mit Deiner Adresse und dem Betreff „BESSER“ an gewinne@saatkorn.com senden. Viel Glück!

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