ANONYFY in der HR Startup Serie
anonyfy in der SAATKORN HR Startup Serie
anonyfy ist das HR Startup, welches ich Euch dieses Mal in der SAATKORN HR Startup Serie vorstelle. Das Unternehmen hilft dabei, vourteilsfrei rekrutieren zu können und ist damit für nahezu jedes Unternehmen relevant. Ich hatte Gelegenheit, mit Founder und CEO Sandra Zemke zu sprechen. Auf geht’s:
SAATKORN: Bitte stellt Euch den SAATKORN LeserInnen doch kurz vor.
anonyfy ist eine Plattform für anonymes Recruiting – also bias-free, das heißt vorurteilsfrei. Damit helfen wir Unternehmen, endlich nicht mehr die passendsten Menschen zu übersehen, sich und ihre Kultur nach außen sichtbar zu machen und natürlich mehr Vielfalt ins Unternehmen zu bringen. Denn wir wissen: Vielfältige Teams sind wirtschaftlich erfolgreicher. Und was wir den Talenten bieten, ist klar: einen fairen Prozess, bei dem sie die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten.
SAATKORN: Warum gibt es anonyfy?
Ich habe eine Freundin, die hat – trotz gesuchter Qualifikation – über 60 Bewerbungen geschrieben und keine einzige Einladung erhalten. Wir haben dann zwei fast identische Bewerbungen an ein Unternehmen geschickt – nur der Nachname der einen Bewerbung wurde in „Müller“ geändert. Und was passierte? NUR Frau Müller erhielt eine Einladung!
Da fing ich an zu recherchieren, nachzudenken und mich zu fragen, warum in Deutschland immer noch das Foto, der Name, das Geschlecht und das Geburtsdatum bei der Personalentscheidung in der ersten Runde mehr Gewicht zu haben scheinen als Qualifikation, Fähigkeiten oder Motivation.
Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich anonym zu bewerben, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Weitergedacht: Die anonyme Bewerbung sollte zum Standard werden. Das ist unser Ziel.
SAATKORN: Was ist Eure konkrete Business Idee?
anonyfy ist eine Plattform, auf der Unternehmen Jobs posten und einen dreistufigen anonymen Recruiting-Prozess anbieten. Angemeldete Talente können sich auf Jobs anonym bewerben. Dabei bauen wir nicht per se ein neues Job-Board auf, denn mit Stepstone, LinkedIn, Xing, Indeed und so weiter gibt es genug, und sie sind super. Erst wenn die Talente auf „jetzt bewerben“ klicken, landen sie bei anonyfy, und bewerben sich alle anonym – für absolute Chancengleichheit.
Die drei Recruiting-Runden sind neben einer umfangreichen Anonymisierung des CV sinnvolle, wissenschaftlich validierte Screening-Fragen und danach ein asynchrones Audio-Interview, wo wir die Stimme so verzerren, dass das Geschlecht nicht mehr eindeutig ist.
Erst danach erfolgt ein persönliches Gespräch – nachdem die Talente selbst entscheiden können, ob sie ihre vollen Daten preisgeben, oder eben nicht.
SAATKORN: Welche Kunden habt Ihr bereits überzeugen können?
Wir gehen erst im Mai zum Diversity Day live. Für einen ersten Test davor haben wir bereits Intrafind begeistern können, ein international tätiges Tech-Unternehmen aus München. Die spannende Job-Anzeige geht in den nächsten Tagen live.
Für unser Early-Bird-Angebot im Rahmen unseres Launches haben weitere Unternehmen jeder Größenordnung Interesse angemeldet, da sind wir gerade in den Vertragsabschlüssen.
SAATKORN: Was ist Eure Vision – wo wollt Ihr in 3 Jahren stehen?
Unsere Vision ist „Fair Chances for Everyone“ – Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die anonyme Bewerbung zum Standard im deutschsprachigen Raum zu machen. Dabei freuen wir uns auch auf Konkurrenz, die unsere Agenda für mehr Fairness und Augenhöhe im Recruiting unterstützt.
Wir stehen für einen wissenschaftlich validen, sinnvollen und effizienten Prozess – höchste Qualität erhaltet ihr also bei uns! Und wir möchten eine Marke sein, die für Fairness und Validität steht – und eine gesellschaftliche Bewegung auslöst. Für ein moderneres, offeneres Deutschland.
SAATKORN: Wenn Ihr heute 3 Wünsche frei hättet, welche wären das?
Wunsch 1: Faire Fördergelder
Impact Tech Startups sollten genauso viele öffentliche Fördergelder bereitgestellt werden, wie Hightech und Environment Tech. Wenn Deutschland international mit Innovationen mithalten will, brauchen wir eine bessere Startup-Förderung.
Wunsch 2: Wirksame Gesetze und ihre Durchsetzung gegen Diskriminierung
Solange es für Unternehmen günstiger ist, sich in AGG-Klagen zu vergleichen, als ihre Prozesse compliant zu gestalten, wird es nicht besser werden für marginalisierte Gruppen. Deutschland hat beispielsweise immer noch nicht die EU-Richtlinie von 2023 zur Gehaltstransparenz umgesetzt.
Wunsch 3: Ein verlässliches Schnellbahn-Netz zwischen allen deutschen Großstädten
Es kann doch nicht sein, dass ich zwischen München und Hamburg über 6 Stunden verbummele. Wir sind ein virtuelles Unternehmen, möchten uns aber regelmäßig treffen. Wie schön wäre es, wenn das effizient möglich wäre! Und ich möchte bitte mit der Bahn ans Meer fahren können. Danke!
SAATKORN: Wo und wie kann man Euch am Besten ansprechen?
Über unsere Webseite gibt es nicht nur viele Infos, sondern auch Kontaktformulare für Unternehmen und Talente. Vom zentralen Kontakformular könnt ihr auch direkt einen Termin bei uns buchen. Außerdem bin ich aktiv auf LinkedIn und poste dort regelmäßig Diskriminierungsgeschichten und Forschungsergebnisse. Dort kann man auch unserer Company Page von anonyfy folgen.
SAATKORN: Sandra, Danke für diese Einblicke! Weiterhin viel Spaß und Erfolg mit anonyfy!
Bist Du auch Startup FOUNDER*IN?
Und soll Dein Unternehmen auch kostenlos in der SAATKORN HR Startup Serie gefeatured werden? – Dann beantworte DIESE FRAGEN, pack gutes Bildmaterial und – sofern vorhanden – einen Video-Link dazu und sende das Ganze an hrstartups@saatkorn.com – Wichtig: bitte die Formatierung der Fragen nicht ändern und Alles als .doc zurücksenden, DANKE. Dein Feature erscheint dann hier auf dem Blog, in meinem Newsletter und nen Social Push gibt’s gratis obendruff. DEAL?