Active Sourcing und Personalmarketing bei accenture
Gero Hesse
Heute freue ich mich ganz besonders, denn schon lange wollte ich ein Interview mit Accenture machen, habe ich dort doch vor langen Zeiten meine berufliche Karriere gestartet und im Jahr 1999 die erste deutschsprachige Karrierewebsite für accenture selbst aufgebaut. Lange her! Seitdem ist eine ganze Menge passiert, aber Accenture ist nach wie vor ganz vorne mit dabei, wenn es um neue Personalmarketing und Recruiting-Konzepte geht. Klasse, dass sich Alexandra Götze, Recruitment & Sourcing Lead für die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) Zeit für ein saatkorn.-Interview genommen hat. Auf geht’s:
Active Sourcing und Personalmarketing bei accenture
saatkorn.: Welche Bedeutung haben die Themen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting für Accenture? Als Beratungsunternehmen suchen wir laufend die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Kundenprojekte. Daher sind alle drei Bereiche für uns zentral – und stehen in einer engen Abhängigkeit zueinander. Einfach gesagt: Der eine kann nicht ohne den anderen! Mir – als Leiterin des Personalmarketings – sind die Kolleginnen und Kollegen aus Marketing/Branding sowie Recruiting wichtigste Sparring Partner und Berater. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Anziehungskraft eines Unternehmens aus ganz vielen Faktoren besteht. Mit Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting versuchen wir, all unsere Stärken bei potenziellen Bewerbern bekannt zu machen. Denn entscheidend für die Mitarbeitenden ist ja immer das Gesamtpaket.
saatkorn.: Beschreibe den saatkorn.LeserInnen doch kurz, was Accenture ausmacht? Unser Claim „High performance. Delivered.“ sagt viel über unser Unternehmen aus. Dazu passt auch, dass wir in der Werbung mit dem Forward Zeichen „>“ und der Aussage „Be greater than…“ arbeiten. Denn wir wollen unsere Kunden dazu befähigen, herausragende Leistung zu erbringen und nachhaltig zu High Performance-Unternehmen zu werden.
Zwei Unternehmenswerte, die ich in diesem Zusammenhang erwähnten möchte, sind „Kompetenz“ und „Integrität“. Unter Kompetenz verstehen wir, die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unser Unternehmen zu gewinnen, sie zu fördern und zu halten, sie zu Höchstleistungen anzuspornen und eine “can do”-Einstellung vorzuleben. Dabei setzen wir auf ein interessantes und integratives Umfeld bei gegenseitiger Unterstützung. Und unter Integrität verstehen wir einen ehrlichen, vertrauensvollen Umgang durch Authentizität gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitenden.
saatkorn.: Kommen wir auf das Thema Recruiting zu sprechen. Accenture ist hier bereits seit einiger Zeit sehr engagiert im Active Sourcing. Bitte erkläre doch, was es damit auf sich hat, wie Ihr Active Sourcing betreibt! Es wird immer schwieriger, die guten und interessanten Profile gerade für das eigene Unternehmen zu begeistern. Active Sourcing bedeutet somit nichts anderes, als die aktive Ansprache eines interessanten Profils statt eines reaktiven Verhaltens am Bewerbermarkt. Und so ist es für Accenture naheliegend, dass wir uns selber auf die Suche machen. Wir nutzen dazu unter anderem die Möglichkeiten, die das Web uns bietet und halten die Augen offen nach tollen Menschen, die zu uns passen.. Und dann sprechen wir sie an und stellen uns – und den Job, der passen könnte – vor. Entweder erstmal im Mailverkehr, oft aber auch schon im persönlichen Gespräch.
saatkorn.: Wird Active Sourcing dauerhaft ein Bestandteil der Recruiting Aktivitäten von Accenture sein? Wird das Thema gegebenenfalls sogar an Bedeutung gewinnen? Active Sourcing wird ein fester Bestandteil unserer Recruiting Aktivitäten bleiben. Wir sprechen momentan viel mit unseren Recruitern über die Herausforderungen in diesem Umfeld. Denn es ist klar, dass sich dadurch das Jobprofil der Recruiter verändern, ja sogar bereichern, wird. Es ist eine weitere Möglichkeit, mit interessanten Profilen in Kontakt zu kommen. Aber es muss durch die Aktion des Recruiters passieren. Und das ist nun mal eben neu in den HR Abteilungen vieler Unternehmen. Auf unserem Weg zum Active Sourcing haben wir auch festgestellt, dass die alte Regel „ meine Pipeline ist leer – Sourcing Team, was tut ihr noch?!“ langsam aber sicher nicht mehr gilt. Ein gutes Sourcing wird zukünftig nicht nur von bestimmten Abteilungen getriggert, sondern das ganze Unternehmen kann und sollte die Verantwortung für das Generieren von Bewerbungen übernehmen. Das passiert ja in Teilen jetzt auch schon sehr gut – zum Beispiel bei internen Mitarbeiterempfehlungsprogrammen.
saatkorn.: Was glaubst Du, wie sich mittelfristig – also in den nächsten 2-3 Jahren – die Themenfelder Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting für Accenture entwickeln werden? Beratung ist immer auch ein „People Business“. Und die Persönlichkeit eines Beraters hat einen zentralen Einfluss auf den Erfolg eines Projektes. Und laut neusten Umfragen wird dieser Faktor immer wichtiger. Dabei verändern sich auch die benötigten Kompetenzen im Personalmarketing und Recruiting. Ich stelle etwa fest, dass sich – durch die Möglichkeit, ad hoc und durch verschiedene Kanäle mit den Bewerbern in Kontakt zu treten – der Bedarf nach rhetorisch und redaktionell starken Mitarbeitern zunimmt. Ich denke da an unser neues Talent Relation Management System: Das eine ist, die Kandidaten in einem Netzwerk zu sammeln, das Andere – und viel wichtigere – ist, sie mit guten Informationen bei Laune zu halten. Das schafft man nur, wenn man verstanden hat, WANN WELCHE Nachrichten an WEN geschickt werden müssen.
saatkorn.: Zu guter Letzt: welche Rolle spielt Social Media für Accenture bei der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern? Social Media ist aus unseren Aktionen nicht mehr wegzudenken und ich möchte auch nicht mehr darauf verzichten. Es macht uns vieles leichter und ich geniesse es auch, dass wir uns in einem Bereich bewegen, der noch viele Möglichkeiten und Ideen offen lässt Das gab es lange nicht mehr. Natürlich befinden wir uns auch aktuell in einer KPI Diskussion und ich geniesse da auch den Austausch mit den QUEB Netzwerkkollegen. Aber ehrlicherweise bin ich – und da oute ich mich gerne – von der alten Garde. Für mich hat ein gutes Gespräch mit Absolventen an der Hochschule immer noch mehr Wert als ein Dialog über Facebook
saatkorn.: Liebe Alexandra, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei accenture!