qLearning: als Arbeitgeber in der Zielgruppe Studierende präsent sein und dabei auch noch Gutes tun
qLearning: als Arbeitgeber in der Zielgruppe Studierende präsent sein
Der Vorteil des Bloggens ist, immer wieder mal auf spannende neue Ideen aufmerksam (gemacht) zu werden, man ist ja ständig auf der Suche nach dem neuesten Schrei. Und qLearning ist aus meiner Sicht einer. Das Start Up aus dem Deutsche Telekom Inkubator hub:raum hat eine app entwickelt, die es Arbeitgebern ermöglicht, Studierenden kostenlose Lerninhalte zur Verfügung zu stellen. Klasse Sache und allemal Grund genug für ein saatkorn. Interview. Auf geht’s also in das Gespräch mit Korbinian Weisser, Co-Founder & COO bei qLearning:
saatkorn.: Hallo Korbinian, bitte erklär doch den Saatkorn. LeserInnen, was sich hinter qlearning verbirgt?
qLearning ist eine App, mit der sich Studenten auf dem Smartphone auf Klausuren vorbereiten können. Wir bieten Multiple-Choice Fragen und Karteikarten mit exakt auf die einzelnen Kurse zugeschnittenen Inhalten an. Die Inhalte kommen von unseren Campusbotschaftern – Studenten, die das entsprechende Fach schon mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen haben. Die App können wir für Studenten kostenlos anbieten, da Arbeitgeber innerhalb der App mit Employer Branding Maßnahmen auf sich aufmerksam machen.
saatkorn.: Wie ist die Idee dazu entstanden, wer sind die Macher hinter qlearning?
Die Idee zu qLearning entstand in einem kleinen Coffeeshop nahe der Münchner Universität. Die beiden BWL-Studenten Felix und Korbinian hatten für die anstehenden Klausuren eine Reihe von Übungsmaterialien zusammengestellt und wollten diese mit Freunden und Kommilitonen teilen.
Für die Vielzahl an Multiple-Choice-Fragen schien eine App die beste Idee und schnell entwickelte sich die Lösung mobiler Klausurvorbereitung. Mit Lukas und Silviu konnten zwei Entwickler gewonnen werden, die in der Lage waren, die Idee technisch umsetzen. Die Pilotphase an der LMU bestätigte das Konzept und auch die Expansion an weitere Universitäten verlief hervorragend. Bereits in Ihrem letzten Studienjahr konnten die Gründer so Lerninhalte für acht Universitäten anbieten. Bald stießen auch Frederik und Jonas zum Team und schufen so die Grundlage für weiteres Wachstum.
Angetrieben von den ersten Erfolgen entschieden sich die Gründer dazu, qLearning in Vollzeit zu betreiben und 2013 zusammen nach Berlin zu ziehen. Mit einer ersten Finanzierungsrunde in der Tasche widmet sich das Team nun der Aufgabe, die App für weitere Universitäten und Studienfächer bereitzustellen. Als erstes regulär eingestelltes Teammitglied verstärkt Ludwig die Entwicklerseite von qLearning. Das Team arbeitet momentan im hub:raum Inkubator unter dem Dach der Deutschen Telekom.
saatkorn.: Und welche Kunden konntet Ihr bislang akquirieren?
Bisher konnten wir eine Vielzahl von Kunden aus den Bereichen Industrie, Wirtschaftsprüfung, Banking und Unternehmensberatung gewinnen. Darunter die Deutsche Telekom, Deloitte, die BayernLB und Bain & Company.
saatkorn.: Was sind die Benefits für Eure Kunden?
Mit qLearning können Recruiter ihre Zielgruppe exakt und ohne Streuverluste ansprechen und der Arbeitgeber schafft über die Vermittlung kostenloser Lerninhalte ein positives Bild bei den Studenten. Abgesehen von Facbook Mobile sind wir momentan zusätzlich quasi das einzige Produkt das es erlaubt, Studenten direkt über ihre Smartphones anzusprechen. Mit qLearning können Recruiter so in mehreren Schritten Aufmerksamkeit schaffen, Interesse wecken und die Studenten von ihrer Firma überzeugen.
saatkorn.: Wie soll sich qlearning in den nächsten kurz-, mittel- und langfristig entwickeln?
Für den Moment arbeiten wir daran, qLearning in neue Fachbereiche und weitere Länder zu bringen. Der bisherige Fokus auf Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsingenieure soll um reine Ingenieursstudiengänge, Naturwissenschaften und Jura erweitert werden. Zusätzlich versuchen wir qLearning nach Skandinavien, Großbritannien und in den BeNeLux-Raum zu bringen.
Auf lange Sicht muss es unser Anspruch sein, die führende mobile Lernplattform in Europa und darüber hinaus zu werden. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern soll ausgebaut werden. Auf jeden Fall wollen wir uns von einem reinen Employer Branding Tool hin zu einem Recruiting Tool entwickeln, das die Studenten zu passenden Firmen bringt.
saatkorn.: Was war bislang die größte Herausforderung, was Euer bislang größter Erfolg?
Auf beide Teilfragen lautet die Antwort: die erste Finanzierungsrunde. Neben dem Studium einen großen Investor an Bord zu holen und nur Tage nach dem Abschluss nach Berlin ins erste eigene Büro zu ziehen war für alle Beteiligten eine Herausforderung. Trotzdem können wir es als großen Erfolg verbuchen, qLearning mit dieser ersten Finanzierungsrunde von einem studentischen Projekt zu einer „richtigen“ Firma mit über zehn Mitarbeitern zu machen. Als weiteren Erfolg verbuchen wir außerdem, qLearning inzwischen an 45 Universitäten anbieten zu können und dafür über 100 Campusbotschafter zu koordinieren.
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit qLearning!