Die animierte Allianz: Interview zum neuen Arbeitgebervideo
Die animierte Allianz: Interview zum neuen Arbeitgebervideo
Letzte Woche live gegangen und zumindest auf der saatkorn.-facebook Seite schon gelobt, hier das animierte Allianz Arbeitgebervideo (ein Hoch auf die Alliteration!):
Grund genug, einmal mit Dominik A. Hahn, Expert Global Online Employer Branding bei der Allianz SE im Headquarter etwas genauer darüber zu sprechen. Auf geht’s:
saatkorn.: Dominik, warum habt Ihr Euch entschieden, ein animiertes Video für den Arbeitgeber Allianz zu machen? – Man sollte meinen, jede/r kennt Euch schon?!
In unseren Kernmärkten Deutschland, Frankreich und Italien mag unsere Bekanntheit in der Tat sehr hoch sein. Weltweit sind wir jedoch in über 70 Ländern und auf allen Kontinenten als Allianz Gruppe vertreten. Und je nach Land und Kontinent variiert unsere Markenbekanntheit sehr – von der Bekanntheit der „Arbeitgebermarke Allianz“ mal ganz abgesehen. Diese Tatsache, zusammen mit dem Fakt, dass Allianz eben nicht nur Versicherung bedeutet, sondern weit mehr, war für uns Anlass, dieses Video auf die Beine zu stellen. Oder wusstest du, dass die Allianz der führende Versicherer in der Raumfahrt ist bzw. Allianz Asset Management mit den Einheiten Allianz Global Investors und PIMCO zu den Top-5 Vermögensverwaltern der Welt zählt?
saatkorn.: Welche Zielgruppen sind von besonderem Interesse für Euch – sowohl auf die fachliche Expertise als auch auf den Berufslebenszyklus bezogen?
Da wir – wie im Video erwähnt – „Opportunities from A to Z“ (im Deutschen „Unternehmen der 100 Berufe“) anbieten, treten wir in Konkurrenz zu vielen unterschiedlichen Branchen. Mathematiker bzw. Aktuare sind eine unsere Kernzielgruppen. Neben anderen Versicherern und Finanzdienstleistern sind diese auch in der Beratung oder in der Wissenschaft sehr gefragt. Oder nehmen wir den Bereich Underwriting bzw. Catastrophe Risk Management – hier suchen wir neben Juristen und Kandidaten mit Finance- oder Analysten-Hintergrund auch Ingenieure, Physiker und Geologen. Um diese buhlen wiederum auch die Automobilindustrie und Energiekonzerne. Und nicht zuletzt sind wir laufend auf der Suche nach Informatikern – und das auf allen Berufsebenen – also vom Trainee bis hin zum Senior Expert. Viele wissen z.B. nicht, dass die Allianz eines der größten Rechenzentren in Europa betreibt. Da ergeben sich automatisch vielfältige Tätigkeitsprofile und Herausforderungen. Dennoch sind in der Regel IT-Unternehmen eher in der „accepted list“ der Kandidaten als eine Allianz Gruppe. Das möchten wir ändern.
saatkorn.: Inwiefern betreibt die Allianz Talent Relationship Management?
TRM ist bei uns in der Regel eine Angelegenheit unserer lokalen Einheiten. Die Allianz Deutschland ist hier sicherlich ein Vorbild innerhalb des Konzerns. Dort betreibt man das sog. „Keep in touch“-Programm (KIT), in das Studenten, die im Laufe ihres Praktikums bei der Allianz – und natürlich auch während des Studiums – exzellente Leistungen erbracht haben, aufgenommen und betreut werden. Neben zahlreichen Seminaren und Workshops, die unterjährig angeboten werden, kümmern sich die Kolleginnen und Kollegen rund um Ralf Hilscher auch darum, diese Top-Kandidaten im Unternehmen zu halten. Und das mit Erfolg. Momentan arbeiten rund 80 Prozent alle KIT-Teilnehmer in der Allianz Gruppe.
Neben dem KIT-Programm bleiben wir auch mit sehr guten Studierenden, die wir auf Hochschul- bzw. Karriere-Messen kennen gelernt haben, systematisch in Kontakt.
saatkorn.: Setzt Ihr bereits Active Sourcing im Recruiting ein? – Wenn ja, mit welchem Erfolg?
Auch das Active Sourcing ist bei uns eine lokale Angelegenheit. Vorreiter sind bei uns hier unsere Kollegen von Allianz UK und Allianz Life (USA). Diese nutzen Plattformen wie LinkedIn gezielt, um auf passende Kandidaten zuzugehen. Gerade im englischsprachigen Ausland ist Active Sourcing nicht mehr aus dem Recruiter-Alltag wegzudenken. Wir werden schon bald erleben, dass dies auch hierzulande der Fall sein wird.
saatkorn.: Was sind Eure nächsten Schritte im Employer Branding? – Habt Ihr irgendwelche spannenden Projekte in der Mache?
Das Rad steht bei uns in der Tat nicht still! Wir arbeiten gerade hart daran, im Herbst mit unserem mobilen Stellenmarkt an den Start zu gehen. Neben dem mobilen Zugriff auf Allianz Vakanzen weltweit, können sich Bewerber dann nicht nur im Talent Pool registrieren, sondern auch gleich eine sog. „Draft Application“ vorbereiten. Man bereitet hier also seine Bewerbung mobil vor und schließt diese dann am Desktop in Ruhe ab. Für offene Stellen, die hart zu besetzen sind, führen wir zudem eine „Fast Apply“-Möglichkeit ein. Hier kannst du dich mit deutlich weniger Angaben zu deinem bisherigen Karriere-Weg bzw. später via LinkedIn und Xing direkt bei uns per Smartphone bzw. Tablet bewerben – und das ohne eine App herunterladen zu müssen. All das findet im mobilen Browser statt.
saatkorn.: Was sind Deiner Meinung nach die Hauptherausforderungen im Employer Branding kurz-, mittel- und langfristig?
Strukturell muss Employer Branding sicher noch stärker als bisher mit dem Recruiting, TRM und Onboarding zusammenwachsen. Unser Ziel muss es einfach sein, vom ersten bis zum letzten Kontakt, den ein Bewerber bzw. dann ein Mitarbeiter mit uns hat, eine konsistente Candidate/Employee Experience sicherzustellen. Dies ist dann nicht nur eine Frage von technischen Systemen oder dem richtigen Branding, sondern vor allem eine menschliche. Insofern müssen wir in Zukunft auch verstärkt nach innen klar machen, welchen Mehrwert wir für das Unternehmen und jeden einzelnen Hiring Manager bieten, so dass die Experience nach der Onboarding-Phase nicht „abbricht“.
Generell wird die Einbindung aller Mitarbeiter, und gerade der Hiring Manager, in den Recruiting-Prozess eine immer wichtigere Rolle spielen. Wir müssen verstärkt artikulieren, dass Recruiting und Employer Branding nicht alleinige Sache der entsprechenden Abteilungen sind, sondern eine Aufgabe des gesamten Unternehmens ist. Im Bereich Produkt ist der Mitarbeiter als Botschafter/Verkäufer bereits angekommen, beim Thema HR noch nicht überall.
Und nicht zuletzt benötigen wir neben dezidierten KPIs für unsere Branding-, Recruiting- und TRM-Prozesse auch Kennzahlen, die den Impact unserer Arbeit auf den Unternehmenserfolg transparent macht – gerade um den oben angesprochenen Mehrwert zu verdeutlichen. Auch hier ist das nur teilweise mit einer funktionierenden technischen Grundlage zu erreichen. Wir müssen daneben aber auch unser aller Bewusstsein dafür schärfen und akzeptieren, dass man nun mal auch im Employer Branding an quantifizierbaren Erfolgen nicht vorbeikommt.
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß mit der und für die Allianz!
… endlich mal wieder ein wirklich schönes Video – ohne diesen ganzen „wir-sind-ja-so-hipp“-Kram. Daumen hoch!
Fast mehr ein ‚Branding‘- als ein ‚Employer-Branding‘-Video 😉