recruiting in zeiten von social media

recruiting in zeiten von social media

cartoon von volkmar schulz im stern 44/2009: recruiting in zeiten von social media

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recruiting in zeiten von social media

– in diesem cartoon stecken meiner meinung nach einige wahrheiten. denn auch wenn online reputation manager wie beispielsweise klaus eck generell nicht unrecht haben und personaler hin und wieder sicherlich bewerber googlen, so wird das ganze momentan doch ziemlich übertrieben dargestellt. im cartoon von volkmar schulz wird das thema online reputation management auf satirische art und weise umgedreht. für bestimmte jobs mag es ja auch gut sein, im online bereich besonders negativ aufgefallen zu sein…;-)

aus meiner erfahrung einmal folgendes gedankenspielchen: bei jährlich ca. 4.000 bewerbungen, die ein recruiter etwa bearbeiten kann, kämen wir bei einem durchschnittlichen google-aufwand pro bewerber von extrem optimistisch geschätzten 5 minuten auf einen jährlichen zeitaufwand von 41 manntagen pro jahr, mit denen sich der durchschnittsrecruiter alleine mit dem googlen von bewerbern beschäftigt. das entspricht bei 220 arbeitstagen also etwa einem fünftel der gesamten jährlichen arbeitszeit. naja.

selbst wenn wir annehmen, dass nur die kandidaten, die zu einem interview eingeladen werden, ist der arbeitsaufwand des googlens immer noch sehr hoch. stichprobenartig wird des mit sicherheit gemacht. und es gibt bestimmt auch personaler, die ihre eigenen partyfotos in ihrer schublade zu hause (nämlich lange vor social media entstanden) verdrängen und bei den bewerbern mit anderem maß als bei sich selbst messen. das halte ich für fragwürdig, denn es sollen doch wohl menschen und keine maschinen eingestellt werden.

dennoch ist es natürlich sinnvoll, sich über online reputation management gedanken zu machen und als bewerber solche entwicklungen mit ins kalkül einzubeziehen. aber in der presse wird das googlen von bewerberdaten meiner meinung nach derzeit in vielen berichten absolut übertrieben dargestellt. da tut der cartoon mit dem „knecht ruprecht“ bewerber, der aufgrund mangelnder brutalo-kompetenz nicht genommen wird einfach gut.

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Ein Gedanke zu „recruiting in zeiten von social media

  • 28. Oktober 2009 um 20:06
    Permalink

    Hallo,

    ich gebe Ihnen vollkommen recht. Es wird ein gewisser Hype um das Online Reputation Management gemacht. Und wir in der Personalberatung suchen bei unseren Kandidaten nicht nach irgendwelchen Privatfotos oder speziellen Privatinteressen. Dies wäre ein reiner Zufall, wenn wir dies finden würden. Wir schauen wenn bei einigen wenigen Kandidaten, z.B. auch schon einmal während eines Telefonats mit den Kandidaten nach dem XING-Profil oder googeln einmal die wichtigsten Ergebnisse. Also eine gewisse Online Reputation kann vor allem für Kandidaten in Führungspositionen und im Onlinesektor der Karriere gut tun. Eher die positiven Aspekte als die vielen Geschichten zu Privatfotos und Co. sind entscheidend für die Vorauswahl. Denn die Zeit zum Googeln nach allen bzw. vielen Kandidaten hat keiner.

    Viele Grüße

    Lutz Altmann

    Antwort

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