Ausgezeichnetes Recruiting: Career’s Best Recruiters
Ausgezeichnetes Recruiting: Career’s Best Recruiters
Heute mal saatkorn. in eigener Sache, wurden die Kolleginnen aus dem Recruiting Team von Medienfabrik embrace doch gleich 2 Mal von der Studie „Career’s Best Recruiters“ ausgezeichnet. Was das bedeutet und welche Recruiting Services von embrace bezogen werden können heute im Interview mit Manuela Ebbes-Barr, Melanie Harm und Stefanie Frost aus dem embrace Team sowie dem „wissenschaftlichen Paten“ von Career’s Best Recruiters, Prof. Dr. Christoph Beck. Auf geht’s:
saatkorn.: Herzlichen Glückwunsch! Ihr seid gleich zweimal bei „Career’s Best Recruiters“ ausgezeichnet worden, einmal in der Kategorie „Dienstleistungen“ für arvato und einmal im Bereich „Medien“ für die Bertelsmann AG. Wofür seid Ihr ausgezeichnet worden, was macht Ihr für diese beiden Firmen?
Manuela Ebbes-Barr: Danke! Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung. Gerade im Segment Recruiting und Umgang mit Bewerbern gab es bisher nur wenige Möglichkeiten, ein Benchmark in Sachen Qualität zu setzen. Daher sind diese beiden erste Plätze eine herausragende Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit des ganzen Teams.
Melanie Harm: Anhand der bewerteten Kriterien sieht man bereits, in welchen Bereichen wir Bertelsmann und arvato aktiv unterstützen. Wir haben gemeinsam mit unseren Kunden gerade die Online-Stellenanzeigen in den letzten Jahren deutlich optimiert. Dazu zählen nicht nur eine möglichst passgenaue Aufgabenbeschreibung, sondern auch ein ansprechendes Design sowie die Integration von Social Media Elementen.
Stefanie Frost: Mich hat es sehr gefreut, dass auch der Umgang mit BewerberInnen getestet wurde. Auch eine nahezu perfekte Online-Präsenz nützt den Unternehmen nichts, wenn die Kandidaten im Rahmen ihres Erstkontaktes ein schlechtes Bild erhalten. Da wir im Namen unserer Kunden erster Ansprechpartner für die BewerberInnen sind, haben bei uns schnelle Reaktionszeiten sowie ein kompetenter, freundlicher und zuvorkommender Umgang oberste Priorität. Wenn die Recruiting Prozesse nicht stimmen, nützt auch die beste Employer Brand wenig.
saatkorn.: Das Dienstleistungsspektrum von Medienfabrik I embrace im Kontext Recruiting ist aber noch viel größer, oder? – Was bietet Ihr Euren Kunden sonst an?
Manuela Ebbes-Barr: Unsere Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Selection und Sourcing. Dahinter verbirgt sich neben den klassischen Recruiter-Aufgaben der Vorauswahl und Administration vor allem auch die Beratung der richtigen Kanäle in Bezug auf Zielgruppen und professionelle Ansprache. Das übergeordnete Ziel ist, die Vakanzen unserer Kunden passgenau, zeitnah und kostengünstig zu besetzen – und das aus einer Hand. Um dieses Ziel zu erreichen, bieten wir unterschiedliche Maßnahmen an: Von der Anzeigenoptimierung über (Active) Sourcing und E-Recruiting-Tools bis hin zu Recruiting Events und Recruiting Process Outsourcing, siehe Abbildung:
saatkorn.: Grundlage für Eure Prozesse ist das Bewerbermanagementsystem „BeCruiter“. Wie lange gibt es dieses Tool bereits, und bei welchen Unternehmen ist es im Einsatz?
Stefanie Frost: Das von uns entwickelte Bewerbermanagementsystems „BeCruiter“ ist seit 2000 bei Bertelsmann im Einsatz und wurde von Personaler für Personaler mithilfe unserer IT Experten entwickelt. Gerade der ganzheitliche Ansatz mit einer Komplettlösung aus Front- (Bewerber) und Back-End (Recruiter), diverse Reportingmöglichkeiten sowie Schnittstellenlösungen mit internen und externen Recruiting-Kanälen sowie eine optimale Datensicherheit haben nicht nur innerhalb des Bertelsmann Konzerns viele Nutzer vom internationalen Einsatz des Systems überzeugt. Darüber hinaus ist der BeCruiter wichtiges Backbone für unsere Plattform careerloft zur Auswahl und Betreuung von Fördermitgliedern.
saatkorn.: In nächster Zeit wird der BeCruiter ja grundlegend überarbeitet und insbesondere um „Talent Relationship Management“ Funktionen erweitert. Warum das?
Melanie Harm: Neben zügigen Prozessen und der professionelle Ansprache ist das Talent Relationship Management ein wichtiger Unterscheidungsfaktor in einem vom Fachkräftemangel gekennzeichnetem Markt. Ohne eine entsprechende IT ist das undenkbar. Allerdings decken die klassischen ATS Funktionen nicht alle Kriterien ab, die wir für die professionelle Bindung von Kandidaten benötigen. Daher arbeiten wir aktuell an einer Lösung, um diese Anforderungen miteinander zu verbinden und stärker CRM-Ansätze mit zu integrieren.
saatkorn.: Inwiefern spielen die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Talenten Eurer Meinung nach eine Rolle? Wie wird sich das Thema „Talent Relations“ in den nächsten Jahren weiter entwickeln?
Manuela Ebbes-Barr: Recruiting ist in den Jahren immer komplexer geworden. Während es noch von 10 Jahren ausreichte, eine Printanzeige in regionalen oder überregionalen Printprodukten zu schalten, sehen sich Recruiter heute mit einer Vielzahl von Anforderungen und Möglichkeiten konfrontiert. Darüber hinaus muss eine große Klaviatur von Leistungen bedient werden: Prozess- und Projektmanagement, Auswahl der richtigen Kanäle, Professionelle Kommunikation auf Augenhöhe, technische und Social Media Kompetenzen und aktuell vor allem: Beziehungs- und Bindungsmanagement zu Kandidaten. Viele Unternehmen öffnen bei jeder Vakanzen erneut die komplette Bandbreite aller Kanäle, anstatt bestehende Beziehungen zu guten Bewerbern zu halten und zu vertiefen. In der innovativen, strukturierten und guten Umsetzung von Talent Relations liegt aus unserer Sicht ein wichtiger Schlüssel für die Anforderungen in einem Bewerbermarkt, den wir in vielen Zielgruppen bereits haben.
saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview – und weiterhin viel Erfolg!
Natürlich hat saatkorn. dann auch interessiert, was Prof. Dr. Beck zur Initiative „Career’s Best Recruiters“ zu sagen hat:
saatkorn.: Christoph, warum hast Du Dich bei „Career’s Best Recruiters“ engagiert?
Als ich Ende letzten Jahres gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte über das Studiendesign zu schauen und über die Methodik zu diskutieren habe ich mir zunächst nicht nur die Studie selbst angeschaut, sondern auch die Kommentare hierzu. Und wenn sowohl E.ON, die Telekom und Metro Cash& Carry, sowie der wertgeschätzte Kollege Prof. Dr. Trost sich sehr positiv zum 1. Durchgang der Studie geäußert haben, war dies doch eine Empfehlung von Unternehmen und Personen, die sehr viel Expertise mitbringen. Ein weiterer Grund war, dass die Studie länderübergreifend durchgeführt wird, was im Laufe der Jahre sehr spannend sein kann. Und als letzter Punkt ist die Analyse von 500 Arbeitgebern in Deutschland, 500 Arbeitgeber in Österreich und künftig auch 500 Arbeitgeber in der Schweiz ein weiteres Argument gewesen.
saatkorn.: Inwiefern kann „Career’s Best Recruiters“ Deiner Meinung nach dazu beitragen, Recruiting in Deutschland besser zu machen?
Der wesentliche Punkt ist der Perspektivenansatz der Studie. Die Datenerhebung erfolgt nicht mittels einer Befragung und auch nicht aus der Perspektiver der Personaler, sondern aus der Perspektive die heute –und zukünftig noch mehr- relevant sein wird, nämlich die der Bewerber (w/m). Der Umgang mit Initiativ-Bewerbungen ist Stand heute in den Unternehmen sehr unterschiedlich und insofern ist die Bewusstseinsschärfung für den Umgang mit Bewerbungen mit Sicherheit hilfreich und hat auch das Potential das Recruiting in dem ein oder anderen Fall vielleicht noch einen „Tick“ besser zu machen als heute bereits ist. Außerdem vertrete ich zunehmend die Meinung, dass die Online-Kanäle das Eingangstor zum Unternehmen sind und weiterhin sein werden, die Arbeitgeberentscheidung jedoch zunehmend mehr bei den Offline-Kanälen fällt. Ab 2020, vielleicht schon früher werden wir ein „1 zu 1-Recruiting“ haben, zu solchen Einschätzungen und Zukunftsvisionen aber an anderer Stelle vielleicht einmal mehr.
saatkorn.: Was sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen für das Thema Recruiting?
Die größte Herausforderung ist zunächst weiterhin das Recruiting von passgenauen Bewerbern. Wenn man verständlicherweise gerne die Hochschulabsolventen und hier die in den MINT-Fächern besonders als Herausforderung betrachtet, wird künftig das Recruiting von Facharbeitern, Auszubildenden etc. eine weitere Herausforderung in nicht gerade kleinem Ausmaß auf die Recruiter zukommen. Weitere, und zwar noch größere Herausforderung wird künftig das Recruiting von wirklichen Professionals sein. Auch das Thema „Arbeitgebermarken“ mit dem Sub-Thema „Arbeitgeberattraktivität“ gilt es mehr als zu beantworten, d.h. strategisch, ganzheitliche Personalmarketing- und Recruiting-Strategien sind gefordert. So gilt es heute schon auf die Zeichen zu achten, dass bspw., wie wir soeben bei mehr als 1.800 befragten Studierenden festgestellt haben, die Karriereorientierung zwischen Mann und Frau sich angleichen und das Thema Teilzeit einen exorbitanten Raum einnimmt. Wenn man, was wir tun, den Wunsch nach Teilzeit mit in die demographischen Zahlen einspielt, dann werden wir die Herausforderung der Zukunft schlechthin im Personalmarketing & Recruiting haben.
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – immerhin für die Profession der Recruiter und Personalmarketeers zukunftssichere Aussichten!
Steigender Druck auf HR-Abteilungen. Viele Unternehmen entscheiden sich längst nicht mehr für qualifizierte Bewerber, sondern Kandidaten für qualifizierte Unternehmen. Um ein Unternehmen gut auf dem Arbeitsmarkt darzustellen und das Interesse Ihrer Zielgruppen zu sichern. Der Fachkräftemangel führt dazu, das sich verändernde Medienverhalten der Zielgruppen im Personalmarketing, dass im Employer Branding, in der Personalwerbung, bei Hochschulen und bei der Personalbeschaffung ständig neue Wege mit Ihnen beschreiten.