Der 24h KÖRBER Career Day Interview mit Gabriele Fanta
Der 24h KÖRBER Career Day ist nur eine der Initiativen, die das Maschinenbau Unternehmen Körber auffährt, um die passenden Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Ich hatte Gelegenheit, mit Gabriele Fanta, Head of Group HR bei Körber, ausführlich über Employer Branding, Unternehmenskultur und Transformation zu sprechen. Auf geht’s:
SAATKORN: Frau Fanta, bitte stellen Sie sich den wenigen SAATKORN Leser*innen, denen Ihr Name kein Begriff ist, doch kurz vor.
Gern! Ich leite seit Dezember 2020 beim internationalen Technologiekonzern Körber den Bereich Personal. Ich kümmere mich dort neben den klassischen Personalthemen auch weltweit um Recruiting, Personalentwicklung und Employer Branding.
Zuvor habe ich bereits ein paar Mal die Branche und auch die Funktion gewechselt: von Automotive über die Energiewirtschaft und die Systemgastronomie bis zur Mobilität. Von Marketing über Corporate Communications bis zu Personal.
Mit Körber kehre ich zurück zu meinen Wurzeln im Maschinenbau, erweitert um das digitale Geschäftsmodell. Ein zumindest in Deutschland noch recht unkonventioneller Weg. Aber ich persönlich liebe es, neue und andere Wege zu beschreiten und dabei viel zu Lernen.
SAATKORN: Ihr eigener Weg führte über McDonald’s zu SIXT und jetzt zu Körber. Was ist für Sie das Spannende an Körber und wofür steht Körber als Arbeitgeber?
Wir nutzen die Marke Körber im Markt in der Breite erst seit 2020, auch wenn der Konzern dieses Jahr schon seinen 75. Geburtstag feiert. Da ich mein Berufsleben im Bereich Marketing und Kommunikation begonnen habe, ist es für mich besonders spannend, den damit verbundenen Transformationsprozess und die Arbeitgebermarke Körber mitzugestalten. Und natürlich ebenso, eine zu unserem Markenversprechen bestmöglich passende Kultur und Employee Experience inklusiver aller Systeme und Prozesse für unsere über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.
SAATKORN: Nahezu alle Branchen befinden sich – getrieben durch Digitalisierung und Demografie-Entwicklung im Kampf um die besten Talente. Wie geht Körber damit um, was tun Sie in den Feldern Employer Branding und Recruiting?
Auch in dieser Beziehung ist die Marke Körber noch jung. Im Bereich Employer Branding bauen wir auf die Stärken unserer 75-jähringen Unternehmensgeschichte auf. Unsere Körber Career Pioneers sind allesamt Kolleginnen und Kollegen, die mit ihrer individuellen Expertise und ihrem persönlichen Erfahrungsschatz zum Erfolg unseres Unternehmens beitragen. Indem sie im Sinne der Gründer unserer vielen früher eigenständigen Unternehmen, die den Konzern heute ausmachen, unsere Kunden erfolgreicher machen: ganz gleich ob als CTO in unserem Körber-Geschäftsfeld Pharma, als Maschinenbauingenieur oder als Kollege im Employee Service.
Und genau diese Menschen suchen wir: Talente, die mit Leidenschaft handeln, Bestehendes immer wieder hinterfragen, weil sie innovativ sind und jeweils nach den besten Lösungen für unsere Kunden suchen. Wir sind stolz darauf, dass unternehmerisches Denken und Handeln heute, oder wie wir es auf unserer virtuellen Plattform nennen, im NOW, genauso stattfindet wie früher. Oder vielleicht heute eine noch größere Anziehungskraft auf die Menschen ausübt, die sich gerade nach einem neuen Arbeitgeber umsehen. wir bieten viele Mitgestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten über unsere unterschiedlichen Geschäftsfelder und Geographien hinweg.
Gleichzeitig haben wir in diesem Jahr unser Active Sourcing Team aufgebaut, um noch passgenauer und schneller neue Kolleginnen und Kollegen zu finden. Damit sprechen wir die Kandidatinnen und Kandidaten an, die zu uns passen und unserer unternehmerische DNA teilen. Mir ist darüber hinaus wichtig, das Thema Employer Brand als Employer Reputation zu sehen. Das heißt, wir versprechen den Kandidatinnen und Kandidaten nicht nur etwas, sondern halten es auch.
SAATKORN: Diese Zeit der Transformation bedingt, dass innovatives Denken, dass Rebellentum und Unangepasstheit wichtiger werden. Viele Unternehmen behaupten, dass Innovationsgeist und gemäßigtes Regelbrechen gewünscht sind, um neue Wege zu finden. Ich persönlich glaube, dass kritische, unbequeme Geister sehr wichtig sind, um überhaupt innovativ sein zu können. Wie ist das bei Körber?
Ehrlich gesagt bin ich nur bei Körber, weil ich genau hier meine Lust auf positive Veränderung und Weiterentwicklung im Sinne von Unternehmen und Mitarbeitenden in Ergebnisse umsetzen kann, auf meine ganz eigene Art. Das Team, das eng mit mir zusammenarbeitet, kann bestätigen, dass ich gerne auch zu unbequemen persönlichen Meinungen auffordere. Kulturwandel beginnt mit den Menschen und ganz klar im Top-Management.
Als ich unseren CEO zum ersten Mal virtuell getroffen habe – während des ersten 2020er COVID-Lockdowns – konnte ich direkt im ersten Videocall die starke, moderne Unternehmenskultur spüren, die kritische Geister toleriert und ausdrücklich sucht. Selbst für jemand berufserfahrenen wie mich ist das total anziehend. In diesem Jahr haben wir passend zu dieser Haltung unsere Führungsgrundsätze komplett überarbeitet. Daran haben wir inzwischen auch unsere Diagnostik und die Management-Weiterbildungen ausgerichtet. Etwas weniger mutige oder rebellische Führungskräfte lernen dabei unter anderem, ihre Teams entsprechend zu befähigen.
SAATKORN: Das ist vermutlich manchmal ein Balance-Akt. Wie innovativ oder rebellisch darf man bei Körber wirklich sein? Gibt es Beispiele aus der Vergangenheit, welche den Innovationsgeist gut beschreiben?
Da gibt es in der Tat viele. Ganz gleich ob es Unternehmensausgründungen sind, die im Körber-Geschäftsfeld Digital entstehen. Oder eine komplett neuartige Induktionstechnik in unserem Geschäftsfeld Tissue. Oder einfach ein hersteller-unabhängiger Ansatz für eine AI-Lösung für unsere Kunden.
Unser Geschäftsfeld Digital hat den expliziten Auftrag, auch unsere etablierten Geschäftsmodelle immer wieder herauszufordern. Wir wollen Marktführer sein auf Basis unserer Technologieführerschaft. Dafür braucht es die rebellische Denke, was ein Start-Up machen würde, wenn es in unsere Märkte rein will – egal ob bei Maschinen und Anlagen, Software oder eben digitalen Angeboten. Und alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aufgefordert, neben kundenfokussierten Ideen auch immer unsere eigenen Prozesse und Strukturen zu hinterfragen. Es geht für uns darum‚ das „Richtige als Erster zum richtigen Zeitpunkt“ zu tun‘.
SAATKORN: Der 24h Körber Career Day ist ein Instrument, um innovationshungrige Talente für Körber zu begeistern. Wie genau muss man sich das Konzept dahinter vorstellen?
Das ist ehrlicherweise sehr experimentell und teilweise auch rebellisch entstanden. Wir wollten als Signal im Jahr des 75. Konzernjubiläums etwas anbieten, dass so ungewöhnlich ist, wie für Körber zu arbeiten. Daher fragten wir uns, was wohl eine Übersetzung von Kurt A. Körber’s Innovationsgeist für uns im Personal im Heute sein könnte. Er war nämlich selbst auch super kreativ, wenn es darum ging, Top-Leute für Körber zu gewinnen. Drei Kolleginnen sind mit der ersten Idee losgelaufen, mittlerweile engagieren sich im Projekt über 100 Expertinnen und Experten aus allen Geschäftsfeldern, Fachfunktionen und Regionen mit.
Der 24h Körber Career Day bietet Studierenden, Absolventen und Berufserfahrenen exklusive Einblicke ins Unternehmen: Am 18. November informieren Körber-Teams in über 40 Sessions und über mehrere Zeitzonen hinweg über Karrieremöglichkeiten bei uns im Konzern. Sie sprechen über ihre Arbeitserfahrungen im Ausland und geben Einblicke in die Geschäftsfelder Digital, Pharma, Supply Chain, Tissue und Tabak. Neben einem virtuellen Messestand gibt es Podiumsdiskussionen zu den Themen Nachhaltigkeit, Unternehmertum, Führung oder Innovationsmanagement sowie Live-Breakout-Sessions für tiefere Einblicke in die Standorte und den Austausch der Teilnehmer untereinander oder mit dem Top-Management.
SAATKORN: Inwiefern spielen New Work Ansätze eine Rolle bei der Weiterentwicklung der Körber Unternehmenskultur?
Auch in diesem Bereich sind wir experimentell unterwegs. Die unterschiedlichen Standorte, Geschäftsfelder und Geschäftsbereiche haben bei der Ausgestaltung maximale Freiheitsgrade, beispielsweise bei der Homeoffice-Regelung oder in Bezug auf virtuelle Workshops- und Entwicklungsprogramme. Das heißt unternehmerisch sein in letzter Konsequenz – Freiheit geht mit Verantwortung, Verantwortlichkeit und Vertrauen einher. Nur so können Technologieführerschaft und Marktführerschaft dauerhaft als Ziele bestehen.
SAATKORN: Frau Fanta, ganz herzlichen Dank zu diesem Interview rund um den 24h Körber Career Day!
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