Larissa Wasserthal – Interview und Buchverlosung
Larissa Wasserthal hat mir heute zu ihrem lesenswerten Buch „Beziehungsalchemie“ Rede und Antwort gestanden. Und sie hat auch dankenswerterweise noch 3 Bücher in die SAATKORN Lostrommel gepackt. Dazu mehr weiter unten. Heute gibt es hier auf SAATKORN also mal keine Business-Ratgeber-Verlosung. Nein, es wird etwas persönlicher und tief gehender.
Jetzt erstmal auf in’s Gespräch mit Larissa:
SAATKORN: Larissa, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor.
Ich heiße Larissa Wasserthal und bin Expertin/Begleiterin in schwierigen Zeiten und in persönlichen und beruflichen Krisen.
SAATKORN: Wie bist Du auf „Dein“ Thema, Beziehungsalchemie, gekommen. Und was verstehst Du darunter?
Es scheint, als dreht sich alles im Leben um das Thema Beziehung. Wir haben mit allem und jedem immer eine Form einer Beziehung: Liebesbeziehungen, Geschäftsbeziehungen zu unseren Vorgesetzten, Mitarbeitern, Kunden, auch Beziehungen zu Nachbarn, Verwandten, Eltern, Kindern und so weiter.
Darüberhinaus gibt es auch Beziehungen zu Gegenständen, wie Auto, Buch, Lieblingsmarke und ob diese Beziehungen uns bereichern oder belasten, hängt gar nicht so sehr von der Person oder dem Gegenstand ab, sondern vor allem auch von uns selbst. Das Geflecht an Beziehungen, das wir zu anderen Menschen, Gegenständen, Nahrungsmitteln haben, ist daher auch ein Spiegel zu der wichtigsten Beziehung in unserem Leben. Beziehungen sind immer ein Spiegel zu der Beziehung zu uns selbst.
SAATKORN: Und wieso Alchemie?
Unsere Firma heißt Corporate Alchemists und wir sind eine Unternehmensberatung. Über die Alchemisten wird ja gerne gesagt, dass Sie in der Lage waren, aus Blei Gold zu machen. Ich arbeite mit Menschen, die an sich selbst den Glauben verloren haben, Konflikte erleben und ihren Wert nicht (mehr) kennen. Während meiner Begleitung entwickeln sie sich zu „Gold“, beruflich genau so wie privat.
SAATKORN: Dein neues Buch „Beziehungsalchemie“ trägt den Untertitel „Als ich mir eine Chance gab, hat das Leben mich beschenkt“. Was ist damit gemeint?
Sehr oft, wenn wir eine Krise erleben, gekränkt, verzweifelt sind, geben wir zu leicht auf, anstatt uns selbst eine Chance zu geben. Krise als Chance ist in meiner Arbeit keine Floskel, sondern die Basis für eine nachhaltige persönliche Transformation. SAATKORN: Mein Blog dreht sich ja eigentlich um Themen wie Mitarbeitergewinnung oder Neues Arbeiten. Ich finde aber, dass man viele Erkenntnisse aus dem Beziehungsthemenkomplex super auf berufliche Kontexte übertragen kann, oder? Absolut! Genau deswegen habe ich auch mein viertes Buch dem Thema Beziehungen gewidmet.
Oft höre ich im Erstgespräch, dass der Kunde / die Kundin „nur“ ein berufliches Thema hat, denn privat liefe doch eigentlich alles super. Wenn wir dann jedoch tiefer gehen und hinter die Kulisse schauen, entdecken die Kunden Parallelen und sind erstaunt, wie alles miteinander doch verbunden ist. Nehmen wir als Beispiel die zurzeit beliebte und gelobte „offene Fehlerkultur“, die in den meisten Unternehmen zwar tatsächlich existieren soll, allerdings eher auf dem Papier. Viele Führungskräfte, die ich begleitet habe, erkennen, dass sie ihre Mitarbeiter teilweise heftig für deren Fehler kritisieren und differenzieren zwischen unterschiedlichen Fehlern. Als „Lösung“ übernehmen sie manchmal die Arbeit am liebten selbst, um genau solche Fehler zu vermeiden und sind dabei selbstverständlich überfordert.
Bei ihrer Beziehung mit sich selbst oder Reflexion zum Thema Selbstbild, stellen sie fest, dass sie anders gar nicht können. Denn auch sie haben einen hohen Anspruch an ihre Leistungen und gehen sehr hart mit sich um, sind permanent unzufrieden und vergiften sich gedanklich. Im privaten Umfeld kriegen die Kinder und Partner die harte Kritik ab, so entstehen Missverständnisse in Thema Liebe und daraus folgen Konflikte und in Extremfällen dann auch Trennungen. Und das alles, weil jemand seinem inneren zerstörerischen Programm folgt und sich dessen gar nicht bewusst ist. Eine Reflexion und Auseinandersetzung mit den eigenen Themen im beruflichen Kontext lohnen sich immer, denn eine gesunde Beziehung mit uns selbst ist ein Fundament für die guten Beziehungen mit anderen.
LARISSA WASSERTHAL: Es geht um die Beziehung zu Dir selbst
SAATKORN: Letztlich geht es doch immer um die Beziehung zu uns selbst. Hast Du für die SAATKORN Leser*innen da ein, zwei grundlegende Tipps, die man beherzigen sollte, um sich selbst besser zu lesen und dann entsprechend agieren zu können?
Tipp 1. Glaube ich das oder weiß ich das?
Dies ist eine sehr gute Frage, wenn wir uns mit den Glaubenssätzen beschäftigen. Meistens „glauben“ wir nur, beziehungsweise haben eine Interpretation dessen, was im Außen passiert.
Tipp 2. Unser Fokus!
Wir setzen „gerne“ unseren Fokus auf negative Dinge und suchen wie mit einer Lupe nach Beweisen, die zu unseren negativen Gedanken passen. Beispiel: „Egal, wie ich mich bemühe und wie viel ich liefere, ich werde nicht (!) wahrgenommen.“
Wenn jemand mit so einem Glaubenssatz durch das Leben geht, sucht und findet er sicherlich genug Beispiele, wo er nicht (aus seiner Sicht) wahrgenommen wird. Dabei entgehen ihm die Erlebnisse, wo er doch sehr wohl warngenommen wurde oder er interpretiert diese als „selbstverständlich“ und nimmt sie selbst nicht wahr. Hier handelt es sich um eine verzerrte Wahrnehmung. Wir „löschen“ alles, was uns nicht passt und setzen unsere Aufmerksamkeit auf das, was uns fehlt und schmerzt. Diese nicht vorhandene Sichtbarkeit/Wertschätzung im Außen ist lediglich ein Thema auf der Oberfläche.
Bei der Frage: „Wie sichtbar sind Sie denn in Ihrem eigenen Leben?“ geben die Kunden dann auch offen zu: „Kaum“ und so suchen sie, wo es nur geht, nach Bestätigung (Feedback, Wertschätzung) woanders. Das Ganze kann sich zu einer Art Sucht entwickeln, denn paradoxerweise je mehr Wertschätzung im Außen wir bekommen, desto mehr davon glauben wir zu brauchen. Die Firma, Abteilung, Familie, Partnerschaft deswegen zu wechseln ist kurzfristig eine scheinbar gute Lösung, langfristig leider nicht, denn den Job oder Partner können wir zwar relativ leicht wechseln, uns selbst entkommen wir aber nicht. Unsere verborgenen Baustellen werden uns auch im neuen Job, oder der neuen Partnerschaft widergespiegelt.
Allein im letzten Jahr mehrmals. Ich war Jahrzehntelang in einer gemütlichen Position, kein Marketing für mich machen zu „müssen“, weil viele Unternehmen mit mir als Business Trainerin und Coach sehr lange zusammengearbeitet haben. Covid und die damit verbundene Maßnahmen haben das, was mein Lebenswerk war, über Nacht fast auf null gesetzt. Anstatt zu jammern und auf stattliche Hilfe zu hoffen, habe ich meine gemütliche und sichere Experten-Komfortzone verlassen und bin für mich persönlich neue Wege gegangen. So entstand eine sehr erfolgreiche Interviewreihe mit der „Welt“ in Print und digital, eine Zertifizierung als Scrum Master und Agile Coach (die Prüfung ist gar nicht so ohne), habe eine Tätigkeit als Hochschuldozentin für Digitale Transformation und Organisationsentwicklung, beziehungsweise Werte und Sinnorientierte Führung angefangen und bin auch bei der BAFA als Beraterin gelistet, wodurch die Beratung für Unternehmer bzw. Unternehmen staatlich gefördert werden können.
Das Buch „Beziehungsalchemie – Als ich mir eine Chance gab, hat das Leben mich beschenkt“ entstand auch hauptsächlich letztes Jahr. Ich kann dem eigenen Titel zustimmen und ja, ich gab mir eine Chance und das Leben hat mich reich beschenkt.
SAATKORN: Larissa, herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei Deinen Aktivitäten!
HIER geht’s zur Website von Larissa Wasserthal.
Wer jetzt Lust auf das Buch „Beziehungsalchemie“ von Larissa Wasserthal bekommen hat, kein eines von drei Büchern gewinnen. Sende mir dazu eine Email mit dem Betreff „Beziehung“ und Deiner Postadresse an gewinne@saatkorn.com – Viel Glück!
Die Verlosung läuft bis zum 29.1.20, 0 Uhr. Die Gewinner*innen werden nächste Woche hier bekannt gegeben.
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