Studie: Wie wirkt sich Corona auf Studierende und Arbeitgeber aus?
Svenja Rausch, Head of Marketing DACH bei JobTeaser, dürfte den meisten SAATKORN Leser*innen durch das Employer Branding Webinar vor 2 Wochen bekannt sein. Nun hat JobTeaser eine interessante Studie rund um die Wirkungen von Corona auf Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Studierende durchgeführt. Ich hatte Gelegenheit, mit Svenja darüber zu sprechen. Auf geht’s:
SAATKORN: Svenja, bitte stell dich den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor.
Gerne. Mein Name ist Svenja Rausch und ich verantworte seit 2019 den Markenauftritt von JobTeaser in Deutschland. Zuvor habe ich den digitalen Markenauftritt der Universität zu Köln weiterentwickelt. In meiner beruflichen Laufbahn war ich also schon immer gerne in Kontakt mit dem Hochschulumfeld. Mit JobTeaser knüpfe ich an meine bisherigen Erfahrungen im Bereich der themenorientierten Markenführung und Profilbildung deutscher Hochschulmarken im internationalen Umfeld an. Es macht mir großen Spaß und noch dazu finde ich es sinnstiftend der jungen Generation in Sachen Karriereorientierung und Praxistransfer unter die Arme zu greifen.
SAATKORN: JobTeaser hat anlässlich der Coronakrise gerade eine große Umfrage unter Studierenden und Unternehmen gemacht. Was war das Setting der Studie?
Wir wollten wissen, wie sich die Coronakrise auf Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Studierende aus unserem europaweiten Netzwerk auswirkt. Dazu haben wir HR-Verantwortliche von Unternehmen, Universitäten und Hochschulen sowie Studierende aus dem JobTeaser-Ökosystem zu Marktveränderungen, Chancen und Herausforderungen in der Krise online befragt. Im Zeitraum vom 1. April bis zum 17. April haben 237 Unternehmen, 175 Hochschulen und Universitäten sowie über 7.000 Studierende an unserer Online-Umfrage teilgenommen. Daraus lassen sich natürlich einige spannende Erkenntnissen gewinnen, um unsere Partner in dieser herausfordernden Zeit zielgerichtet zu unterstützen.
SAATKORN: Wie kommen die Studierenden denn nach Euren Umfrageerkenntnissen mit der Situation klar?
Es ist für die jungen Talente und Studierenden sicherlich schwierig, den Überblick in der aktuellen Situation zu behalten. Lange Zeit war nicht klar, wann und wie die Vorlesungen starten. Mittlerweile kommt da Licht ins Dunkel.
Was beispielsweise auffällt, ist, dass knapp die Hälfte der Studierenden einen Produktivitätsrückgang durch virtuelle Vorlesungen bemerkt. Und natürlich sind auch Ängste da: 63 Prozent, also fast zwei Drittel der Studierenden berichten, dass sie aktuell Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche haben. Das muss man schon ernst nehmen. Insgesamt kann man jedoch sagen, dass die Mehrheit der Studierenden optimistisch ist, was die eigene Zukunft angeht – trotz der Krise. Die Aufgabe der Karriereberatung gewinnt jedenfalls an Bedeutung, wie wir feststellen konnten: 71 Prozent der über 7.000 befragten Talente wenden sich an ihre Universität und ihr Career Center, um Stellenangebote zu finden.
SAATKORN: Gibt es irgendwelche Empfehlungen für Arbeitgeber, die sich aus dem Feedback der Studierenden ableiten lassen?
Definitiv! Jetzt ist die Zeit für Unternehmen, die Bindung zu Talenten zu stärken. Wir haben drei zentrale Empfehlungen an Unternehmen: transparent über Einstellungen kommunizieren, junge Talente in ihrer derzeitigen Lage unterstützen und nicht mit Employer-Branding-Aktivitäten aufhören! Jeder Arbeitgeber sollte sich bewusst sein, dass man gerade jetzt mit einer klaren Employer-Branding-Strategie in den richtigen Umfeldern eine Vielzahl von Chancen hat, potenzielle Fachkräfte von sich zu überzeugen und somit gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
SAATKORN: Wie steht es auf Unternehmensseite um die Rekrutierung junger Talente?
Hier gibt es natürlich große Unterschiede je nach Branche. Generell haben wir festgestellt, dass der Großteil – immerhin 76 Prozent der 237 befragten Unternehmen – zumindest teilweise weiter rekrutiert. Viele Unternehmen aus beispielsweise der digitalen Wirtschaft setzen die Suche nach jungen Talenten fort, um auch nach der Krise mit voller Kraft weitermachen zu können. Klar spürbar ist natürlich auch Verunsicherung: 25 Prozent der befragten Unternehmen haben die Rekrutierung junger Talente vorerst komplett eingefroren. Hier haben Studierende, die auf der Suche nach Praktika- oder Werkstudenten-Stellen sind, einen schweren Stand.
SAATKORN: Welche mittelfristige Einschätzung habt Ihr von JobTeaser zur Entwicklung des Arbeitsmarktes für junge Talente in Europa und gibt es da Unterschiede zwischen den Ländern?
Das hängt natürlich stark von den weiteren Entwicklungen der Krise ab. Aber wir sind schon eher optimistisch, dass sich die Budgets für talentiertes Personal erholen werden. Unsere Umfrage zeigt, dass bei 42 Prozent der Unternehmen das Budget trotz der aktuellen Situation unverändert bleibt. In Deutschland liegt dieser Wert bei 50 Prozent und ist damit etwas höher. Das sind positive Anzeichen, die Mut machen. Allzu große Unterschiede zwischen den Ländern konnten wir in unserer Umfrage nicht feststellen.
SAATKORN: DANKE für das Interview rund um Eure Studie Svenja. Und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei JobTeaser!
Hier gibt’s noch einen Podcast mit JobTeaser Gründer Adrien Ledoux. #havefun:
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