Alles zum NEW WORKSPACE PLAYBOOK
Das NEW WORKSPACE PLAYBOOK gibt’s aktuell über den saatkorn. Newsletter zu gewinnen. Ich hatte Gelegenheit, dazu mit Pascal Gemmer von DARK HORSE zu sprechen. Auf geht’s:
saatkorn.: Herr Gemmer, bitte stellen Sie sich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Hallo und vielen Dank für das Interesse! Pascal Gemmer, 35, einer von vielen Mitgründern der Berliner Innovationsberatung Dark Horse. Gerade beschäftige ich mich vor allem mit unserem ersten Tochterunternehmen, Dark Horse Workspaces und in diesem Rahmen mit vielen Unternehmen, die ihr tägliches Arbeiten und ihre Arbeitsumgebung überdenken und überarbeiten wollen.
saatkorn.: Gerade ist das „New Workspace Playbook“ von DARK HORSE Innovation erschienen. Wie ist die Idee zu dem Buch entstanden?
Ganz einfach: Ganz viele Menschen sind unzufrieden mit ihrer Arbeitsumgebung. Man freut sich vielleicht auf die Kollegen, nie aber aufs Büro. Aber fast niemand fühlt sich dazu berufen oder befähigt, dies zu ändern. Das ist schade, denn die Arbeitsumgebung hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Und unsere Leistungsfähigkeit!
Gleichzeitig haben wir über die letzten Jahre an einem Vorgehen gefeilt, wie wir Arbeitsumgebungen mit den Leuten, die sie nutzen, gemeinsam gestalten können. Mit diesem Vorgehen kann jedes Team, jede Abteilung oder jedes Unternehmen aber auch jeder Einzelne alleine loslegen, eine bessere Arbeitsumgebung für sich zu schaffen. Und dazu wollen wir ermutigen. Dafür eignet sich noch immer das Format „Buch“ besonders gut. Also haben wir ein Buch geschrieben 🙂
saatkorn.: Was können Leser bei der Lektüre des „New Workspace Playbook“ lernen?
Drei Dinge: Zum einen reflektieren wir gemeinsam, wie und warum sich Arbeiten verändert hat. Insbesondere getrieben durch die verschiedenen Facetten der Digitalisierung.
Außerdem schauen wir beispielhaft, wie unterschiedliche Unternehmen dieses neue Arbeiten konkret räumlich unterstützen. Wie schafft es zum Beispiel die Lufthansa, den Austausch zwischen einer Vielzahl von Teams zu verbessern?
Der dritte und wichtigste Part des Buches widmet sich aber dem praktischen Vorgehen, wie mein Team und ich mein eigenes Arbeiten reflektieren können, Anforderungen und Inspiration sammeln können, Wünsche formulieren, selbst ein Konzept für meine Umgebung entwickeln, und dieses schließlich möglichst gut mit Gebäudeverantwortlichen oder Architekten realisieren.
saatkorn.: Für wen ist das „New Workspace Playbook“ gedacht?
Das Buch ist gedacht für jeden, der im Büro arbeitet, und dieses gemeinsam mit Kollegen überdenken will. Jeder, der sich die Fragen stellt „Passt unser Büro noch zu unserem Arbeiten?“, „Wie schaffen wir es, dass wir uns hier wohler fühlen?“ „Wir ziehen um. Wie müsste unsere neue Umgebung idealerweise aussehen?“
Das Buch ist hierbei als wirkliches Handbuch gedacht, mit vielen Vorlagen, Material, und einem ausdruckbaren Baukasten, um eine echte Hilfe bei diesen spannenden Fragen und wichtigen Projekten zu sein.
Dabei muss es nicht immer die Chef-Etage oder das Gebäudemanagement sein, welches den Anstoß für solche Überlegungen gibt. Trotzdem ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern, Unternehmensvertretung und Gebäudemanagement unerlässlich für ein erfolgreiches Projekt. Und dieses Buch soll allen Parteien dabei helfen, das Verständnis füreinander zu stärken.
saatkorn.: Arbeitet Dark Horse Innovation eigentlich selbst nach den Regeln des „New Workspace Playbook“?
Die Antwort ist ein klares Jein. Tatsächlich haben wir bei unserem letzten Umbau vor zwei Jahren gemeinsam ein Konzept gefunden, das für uns sehr gut passt. Seit knapp einem Jahr funktioniert es aber schon nicht mehr. Zum Beispiel hatten wir damals Home Office fest mit eingeplant. Jetzt haben alle Kinder, das Home Office ist also dicht, und unserem Büro fehlt es an Möglichkeiten für individuelles, konzentriertes Arbeiten. Also starten wir nun die nächste Überarbeitung (natürlich mit den Tools des Playbooks!)
Diese häufigeren Iterationen werden aber auch in anderen Unternehmen zur Normalität. Und das ist gut so. Unsere Aufgaben und unser Arbeiten verändern sich immer schneller, Themen wie künstliche Intelligenz, 5G, Globalisierung und demographischer Wandel sei Dank. In 10 Jahren wird es unnormal sein, noch immer in einem 10 Jahre alten Büro zu sitzen.
saatkorn.: Was empfehlen Sie HR Abteilungen bei der Umsetzung von New Work Konzepten? – Das hat ja ganz viel mit Unternehmenskultur zu tun – und die ändert man ja nicht von heute auf morgen.
Was wir in unseren Projekten sehen ist: Für viele von uns sind die meisten Aspekte des neuen Arbeitens schon mehr oder weniger Realität. Wir sehen ein, dass agileres Arbeiten oft Sinn macht, wir arbeiten mehr zusammen, und immer öfter mit ergebnisorientierten Ansätzen wie Lean oder Design Thinking. Oft stimmt aber der Rahmen außen herum noch nicht. Es gibt noch keine echte Vertrauenskultur, noch keine Zeit zum „Querdenken“ und oft eben auch keine räumliche Umgebung, die neues Arbeiten unterstützt. Es ist wie mit der Stadt. Jeder sieht ein, dass Fahrradfahren, Nahverkehr oder auch E-Mobilität sinnvoll ist, und doch bewegt sich die Hälfte noch immer mit dem guten alten Auto. Aber in dem Moment, in dem der äußere Rahmen, die Infrastruktur, für Fahrradfahrer signifikant verbessert wird, explodiert auch dessen Anteil. Siehe Amsterdam. Das reißt alle mit, und plötzlich fragt sich auch der letzte Zweifler bewusst, ob es morgens wirklich das Auto sein muss.
Ähnliches beobachten wir bei der neuen Arbeit: Wenn wir den Rahmen schaffen — am besten gemeinsam mit allen Mitarbeitern — passiert viel von selbst. Ja, letztlich sind es die Klassiker des Change-Managements: Zeit geben, klein starten, Eigendynamik fördern, Freiwilligkeit und Mitgestaltung selbstverständlich machen.
saatkorn.: Herr Gemmer, vielen Dank für das Interview!
Für alle, die jetzt Lust auf das NEW WORKSPACE PLAYBOOK bekommen haben: über den saatkorn. Newsletter verlose ich 2 Exemplare.