social gaming für employer branding

social gaming für employer branding

seit einiger zeit verfolge ich die aktivitäten von ibrahim evsan, vermutlich besser bekannt als ibo. aktuell widmet er sich dem aufbau der social gaming / erecruiting plattform fliplife. eine spannende idee – bayer ist als erstes unternehmen anfang des jahres mit einer eigenen instanz auf fliplife gestartet. das ist mutig (ich drücke bernd schmitz und seinem team alle daumen für einen großen erfolg) und innovativ und verlangt nach mehr infos. saatkorn. leser (jaja, weibliche form stets mitdenken) bekommen davon heute eine satte packung, denn ich habe ibo einerseits gebeten, in seinen worten zu beschreiben, was fliplife nun genau ist und es mir andererseits natürlich nicht nehmen lassen, ihm noch ein paar fragen zu stellen. voilá, auf geht’s, zunächst in ibos werbenden worten mit einer beschreibung, was fliplife überhaupt ist:

ibo zu fliplife:

„millionen menschen sind von online-surfern zu online-gamern geworden und spielen täglich bei facebook & co. von erdbeeren pflanzen über städte bauen bis hin zur gangster-jagd. viele bereiche aus dem leben sind mittlerweile abgedeckt.es entsteht eine neue spielekultur, die ich als die online-gesellschaftsspiele bezeichne. andere nennen sie auch browsergames, social games, serious games oder einfach nur online games. doch eigentlich sind trifft es der begriff der digitalen gesellschaftsspiele am besten, spielt man sie doch gemeinsam mit freunden, so wie man früher monopoly am heimischen tisch gespielt hat, jedoch online. eine reihe von startups sind dabei, den markt der etablierten spieleanbieter aufzumischen. dabei ist auch „fliplife“. müsste man fliplife mit bestehenden spielen vergleichen, dann wäre es am ehesten eine kombination aus „die sims“ und „farmville“. man meistert ein virtuelles leben und kann gemeinsam mit seinen freunden sein eigenes digitales zuhause errichten. hier wechselt, „flippt“, der spieler vom realen leben in die virtuelle welt und widmet sich seiner online-karriere.

der spielablauf ist einfach und selbsterklärend. man erstellt sich zu beginn einen charakter und gestaltet sein äußeres ganz nach seinen eigenen vorstellungen. dabei stehen dem spieler unter anderem eine vielzahl an gesichtsformen und frisuren zur wahl, damit sich jeder in dem spiel so individuell zeigen kann, wie er es auch im realen leben ist.

ganz wie im richtigen leben muss man auch in „fliplife“ arbeiten gehen, um ein unbeschwertes leben genießen zu können. nach der berufswahl startet man seine karriere z.b. als journalist, koch, arzt oder wissenschaftler. journalisten in fliplife sind für die firma „ltr medien“ tätig und erhalten zunächst kleine aufträge: dinge wie korrekturlesen, kaffee holen und den schreibstil verbessern bestimmen den berufseinsteiger-alltag. wenn man seinen ersten arbeitstag erfolgreich gemeistert hat, erhält man die erste auszeichnung. mit der zeit werden die projekte immer anspruchsvoller und abwechslungsreicher, und man braucht unterstützung von mitspielern, benötigt materialen, werkzeuge und sonstiges, um die arbeit erfolgreich zu meistern. das besondere an dem spiel ist, dass sich die gestellten aufgaben allein durch zeitablauf erfüllen lassen. man muss also nicht stundenlang auf seiner maus herumklicken, um irgendwelches gemüse im wachstum zu stimulieren. im weiteren verlauf braucht man allerdings die hilfe seiner freunde, um die komplexeren aufgaben auch meistern zu können. „fliplife“ ist ein social game im besten sinne des wortes.

im browserspiel „fliplife“ spielen freundschaften mit anderen spielern eine große rolle. verbringt man mit anderen spielern eine freizeit oder arbeitszeit, dann freundet man sich zunächst an. der spieler, mit dem man die meiste zeit verbringt, ist schließlich der beste freund, der einem zugleich einen teil seiner erfahrungspunkte beschert. ebenso erhält man einen gewissen anteil der erfahrungspunkte seiner freunde. mit wachsendem wohlstand kann man sich schließlich ein traumhaus kaufen und coole outfits zulegen. schon bei der anmeldung kann man seinen freundeskreis „mitbringen“: neben der normalen anmeldung per email-adresse kann man sich auch über das  facebook-login anmelden, und somit hat der spieler bereits von anfang an einen bestehenden freundeskreis in fliplife.


fliplife ist eine wunderbare welt zur darstellung von unternehmen, ihrer prozesse und damit auch ein rekrutierungstool für das wahre leben.

wie erreichen wir unsere zukünftigen talente? wie sorgt man für einen authentischen unternehmensauftritt? was kommt bei den jungen leuten an? was ist das nächste social media thema?

auf der suche nach dem ersten „richtigen job“ oder einer neuen beruflichen herausforderung nutzen viele die gelegenheit, die in frage kommenden berufe im rahmen von recherchen im internet kennen zu lernen. auch messen ermöglichen es, sich zum einen in kurzer zeit ganz unverbindlich über eine vielzahl von berufen zu informieren. nicht selten ist der hier zustande gekommene „face to face“-kontakt das eintrittstor zu einem vielversprechenden berufseinstieg bzw. einer aussichtsreichen karriere.

zielsetzung der projekte bei „fliplife“ ist es, interessenten im vorfeld einer jobauswahl im realen leben die möglichkeit zu geben, eine vielzahl von jobs unmittelbar anhand verschiedener kriterien zu vergleichen, um die auf die individuellen bedürfnisse am besten zugeschnittenen berufe für sich auszuwählen. in dem gewählten job selbst erledigt man projekte, die zum beruf passen. diese projekte sind geschichten die selbst jeweils zehn level haben. man arbeitet sich innerhalb der projekte nach oben, um dann einen award zu gewinnen, der den abschluss des projekts markiert.

die eigentliche herausforderung für die potenziellen arbeitgeber besteht nun darin, die angebotenen projekte so zu gestalten, dass sie einerseits interesse bei den spielern wecken, anderseits aber auch auswertungskriterien enthalten, um eine bewerberauswahl zu ermöglichen. die kriterien der berufswahl haben sich in dieser online-affinen generation entscheidend verändert, die erwartungen bei den kommenden absolventen und young professionals sind andere, als noch vor ein paar jahren. die personaler von heute sehen sich meiner meinung nach einer völlig anders denkenden und handelnden generation von jungen bewerbern gegenüber. diesem umstand gilt es rechnung zu tragen mit neuen wegen in der personal-rekrutierung.

entgegen der annahme, dass ständiges messaging, videogaming und online-netzwerken den jungen leuten das denken abnehmen würde, zeigt sich immer wieder, dass die heutige netz-generation auf die neuen, digitalen welten konditioniert ist und sie effizient einzusetzen vermag. rekrutierende unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass die wege des recruitings angepasst werden müssen. aber auch die räumliche und zeitliche gestaltung der arbeitsplätze muss neu überdacht werden.
wenn sie diese neue möglichkeit des recruitings durch „fliplife“ interessiert, probieren sie  „fliplife“ doch selbst einmal aus, oder info@unitedprototype.com„>lassen sie sich durch unser team von den professionellen möglichkeiten der einbindung ihres unternehmens beraten.

„fliplife“ ist kein versuch, die reale welt in der virtuellen welt einfach nur nachzubilden. „fliplife“ ist die leinwand, auf der sie ihr unternehmen auch als zukünftiger arbeitgeber einem interessierten publikum präsentieren können.“

so weit der ibo. für mich als saatkorn. super spannend, habe mich mal bei fliplife eingeloggt und geschaut, was ich dort so werden kann. zunächst legt man sich ganz cameron-mäßig einen fliplife avatar zu

und dann kann man los spielen. aus den verschiedenen jobs bei unterschiedlichen fantasie-arbeitgebern (zum beispiel journalist bei tlr, daraus könnte auch schnell rtl werden 🙂 )  sticht bayer als erstes „echtes“ unternehmen hervor. da werde ich jetzt mal versuchskaninchen. und muß als erste aufgabe einen kaputten server reparieren…damit beschäftige ich mich kommendes wochenende mal intensiver…

…jetzt werden dem ibo erstmal ein paar fragen gestellt:

saatkorn.: welche anzeichen sprechen dafür, dass social gaming auch im kontext employer branding an relevanz gewinnen wird?
mit social games können sich unternehmen ganz anders präsentieren als mit social media. zum beispiel kann man bei fliplife.com in verschiedenen projekten die prozesse eines unternehmens nachgebildet werden. so bekommen die spieler einblicke in das unternehmen im ganzen und sehen darüber hinaus aber auch anfallende aufgaben und abteilungen. ich glaube, dass printwerbung wie zeitungsanzeigen nicht mehr funktionieren. menschen bewegen sich im web. in einem spiel wie fliplife kann ein unternehmen viel besser präsentiert werden, als in einer stellenausschreibung auf diversen portalen.

saatkorn.: gibt es bereits beispiele neben fliplife, was läuft in diesem kontext in den usa?
das einzige was man nennen könnte, wäre second life. einige unternehmen hatten sich repräsentativ in das spiel integriert. es diente eher als werbeplattform als für die rekrutierung. spieler wurden mit dem unternehmen bzw. der marke und dessen produkten konfrontiert, lernten aber nicht die firma kennen. ein ganz anderer ansatz, als bei fliplife.

saatkorn.: die prophezeihungen von „second life“ für employer branding haben sich bislang nicht erfüllt. warum glaubst du, wird fliplife ein erfolg?
nach meiner meinung kam second life zu früh. fliplife funktioniert auch anders. in second life ist man eingetaucht und hat sein reales leben vernachlässigt, es hat teilweise süchtig gemacht. fliplife ist ein slow game, welches man nebenbei, auch neben der arbeit spielen kann und ganz wichtig: in fliplife wird das unternehmen vorgestellt, man erledigt mit freunden gemeinsam aufgaben, die aus dem alltag des arbeitgebers stammen. bei second life diente die integration lediglich als repräsentanz im spiel.

saatkorn.: welche möglichkeiten habe ich als unternehmen, bei fliplife einzusteigen, wie hoch ist das investment?
wir bieten mit fliplife verschiedene integrationspakete. speziell für die rekrutierung gibt es die firmenintegration.  bei diesem paket wird das unternehmen in den spielverlauf als arbeitgeber integriert und authentisch kommuniziert. dieses paket kann mit weiteren kombiniert und erweitert werde, wonach sich der preis individuell je nach umfang berechnet. aber es ist wesentlich günstiger als eine große anzeige in einem tageblatt.

saatkorn.: welche zielgruppe kann ich mit fliplife ansprechen?
der typische fliplife-spieler ist zwischen 16 und 58 jahren alt und onliner. die spieler besitzen in der regel einen höheren bildungsabschluss. das verhältnis zwischen männlichen und weiblichen fliplife-spielern ist mit 59% zu 41% relativ ausgeglichen. aktuell haben wir mehr als 150.000 spieler weltweit, wovon ca. 18% daily active user sind. mit 11 sprachen (27 geplant) sind wir in über 10 ländern vertreten.

saatkorn.: was ist deine prognose: wo steht das thema „social gaming“ für employer branding in 3 jahren?
das social gaming ist  gerade noch im entwicklungsstadium. firmen machen die ersten erfahrungen mit social games als tool um sich als unternehmen mit ihren produkten vorzustellen. in drei jahren wird das alles weiter entwickelt und die ersten erfolge sichtbar sein. daher denke ich, dass social gaming für die rekrutierung und das employer branding eine immer größere rolle spielen wird, denn das spielen im internet spielt für die menschen eine immer größere rolle. mit fliplife bieten wir ihnen ein virtuelles zuhause und eine plattform zum gemeinsamen spielen.

saatkorn.: ibo, vielen dank für das interview und die spannenden einblicke in fliplife. und viel erfolg mit der plattform!

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

8 Gedanken zu „social gaming für employer branding

  • 9. Oktober 2011 um 01:03
    Permalink

    Offener Brief an FL

    Hallo FlipTeam

    Ihr habt ja ein Bomben Support. Woanders wär dieser schon achtkantig
    aus dem Team gefeuert worden. Werden Beiträge unbequem weil sich die
    User immer mehr beschweren, wird der Supportbeitrag geschlossen.
    Die User werden zensiert und mundtot gemacht mit fadenscheinigen
    Begründungen, es würde nichts zur Sache tun oder andere verwirren.
    Die User werden nicht wirklich ernst genommen und Tickets etweder nicht
    freigeschaltet oder gleichzeitig auch geschlossen, so das Nachfragen oder
    Hinweise ganicht mehr möglich sind.

    Sorry, das ist unter aller sau, so mit seinen zahlenden Usern umzugehen.
    Das hat nichts mit Support zu tun, das ist von oben herab und unverschämt.
    Ich denke kein Unternehmen sollte sich sowas leisten dürfen, seine User
    derart zu verärgern. Besonders im Geschäft des Online-Gaming.

    Auf anderen Plattformen wird zudem eine ganze Menge mehr drum herum
    angeboten, besondern wenn man mit dem Begriff „Sozial“ wirbt.
    Woanders verdient der name Support auch den Begriff des Supports. Dort
    sind die Leute hilfbereit, hören sich die Probleme der User an und gehen
    auf Problem und Wünsche ein ohne die Leute zu vergraulen, verarschen
    und zu verärgern.

    Ich kann nur hoffen das Ihr entweder ganz schnell dazu lernt oder derart
    heftig auf die Schnauze fallt, das es ein böses Erwachen gibt!

    So wie Ihr mit Eueren Usern und Kunden umgeht, geht es nicht weiter.
    Hätte ich nicht ein paar sehr nette Freunde, könntet mich Euer Laden mal
    ganz gepflegt den Buckel runter rutschen.

    Anstatt die Probleme Eurer Kunden erst zu nehmen, etwas gegen bekannte
    Fehler zu tun, stoßt Ihr die Leute vor den Kopf..

    Und ich bin nicht der Einzige den das echt ankotzt. Da gibt es eine ganze
    menge user.

    Wenn ich so mit meinen Kunden umgehen würde, wie das Euer Support tut
    könnte ich mich warm anziehen..

    Wen ndas die Philosophie der Geschäftführung ist, scheint Ihr keine Ahnung
    im Kundenumgang zu haben..

    Ich weiß das jede Menge Arbeit und Entwicklung in Eurem Game steckt.
    Das viele Fehler behoben werden müssen und das es nicht von jetzt auf gleich
    geht. Aber der Umgang mit Usern sollte das A und O sein, dann könntet Ihr
    mit viel mehr Verständnis und Unterstützung rechnen.

    Vielleicht ändert sich das ja noch, aber ich befürchte fast nicht.

    Gruß
    Sascha

    Antwort
  • 18. Februar 2011 um 19:21
    Permalink

    So typisch Deutsch und Heiseforum like, nix zum Artikel sagen aber über Gross und Kleinschreibung meckern , ja so wird das nix mit Deutscheland….

    http://www.n24.de/n/6660814

    Antwort
    • 18. Februar 2011 um 20:07
      Permalink

      🙂

      dachte auch, dass eher der inhalt von interesse wäre. aber vielleicht sollte man es doch mal umstellen.

      Antwort
  • 17. Februar 2011 um 17:23
    Permalink

    Ich unterstütze die Initiative Gross- und Kleinschreibung!

    Aber danke für den Artikel und das Interview.

    Antwort
  • 17. Februar 2011 um 12:50
    Permalink

    Auch wenn die Kleinschreibweise hier zu deinem „Corporate Style“ gehört, es ist fürchterlich. Einen solchen langen Text wie dieses Interview lese ich mir daher nicht durch. Schade eigentlich.

    Antwort
    • 17. Februar 2011 um 14:45
      Permalink

      hi peter, das macht mich nachdenklich. vielleicht ändere ich das mal. aber nicht mehr bei diesem artikel. 🙂

      Antwort

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