5 Thesen zu Digitalisierung und Weiterbildung

Digitalisierung und Weiterbildung: Bedrohung oder Initialzündung? – Christian Friedrich von der Haufe Akademie mit 5 Thesen zu Digitalisierung und Weiterbildung – und den Auswirkungen, wie die Digitalisierung das Lernen im beruflichen Kontext verändert

Christian Friedrich, Bereisleiter Digital Learning Solutions bei der Haufe Akademie
Christian Friedrich, Bereisleiter Digital Learning Solutions bei der Haufe Akademie

Wie in fast jedem Bereich wirft die Digitalisierung auch in der beruflichen Weiterbildung elementare Fragen auf: Wie wird Lernen im Unternehmen  in Zukunft stattfinden? Nur noch am Schreibtisch, weil Wissen mittlerweile online viel schneller, einfacher und aktualisierter verfügbar ist? Haben Präsenzveranstaltungen ausgedient? Müssen Trainer, Coaches und Referenten gar um ihren Job bangen? Wir von der Haufe Akademie haben zur Zukunft des unternehmerischen Lernens fünf Thesen entwickelt.

5 Thesen zu Digitalisierung und Weiterbildung

These 1: In der Digitalisierung schlägt Vielfalt Komplexität

Die Digitalisierung bedeutet nicht nur, dass die Welt immer komplexer wird und Wissen eine immer geringere Halbwertszeit hat. Für das Lernen im Unternehmen bietet sie auch eine nie dagewesene Vielfalt an Möglichkeiten: Im Design von Wissen, in der Auswahl von Lernformaten – on- und offline – und dadurch, dass die große Masse an Wissen durch digitale Methoden nach Bedarf, Relevanz und Aktualität gefiltert werden kann.

These 2: Lernen braucht Begeisterung und Menschen, die diese vermitteln

Wo immer mehr Wissen jederzeit online verfügbar ist und Mitarbeiter immer häufiger selbst entscheiden können, wo, wie und was sie lernen, braucht es mehr denn je Menschen, die Komplexität reduzieren, Wissen vermitteln, zum Handeln begeistern und motivieren. Genau das ist die Aufgabe von Trainern, Coaches und Referenten. Persönlicher Kontakt und Begeisterung sind wahre Wundermittel gegen anonyme Interessenlosigkeit und Unverbundenheit.

These 3: ‚Learning on demand‘ wird eine unternehmerische Aufgabe

Die Möglichkeit, Wissen zu digitalisieren und zu personalisieren, wird für Unternehmen immer wichtiger. Hierzu braucht es kluge Köpfe in der Personalentwicklung, die stetig steigende Mengen an Lerninhalten und -formaten nach Relevanz bewerten, sinnvoll aufbereiten und im Moment sowie am Ort des Bedarfs verfügbar machen. Sie werden im Lernen 4.0 zu Koordinatoren von Wissens- und Kompetenzvermittlung im Auftrag der Unternehmensziele.

These 4: Berufliche Entwicklung wird immer persönlicher

Aufgrund steigender Komplexität der Arbeitswelt geht es in der modernen Qualifizierung nicht mehr nur um fachliche Skills, sondern immer mehr um Entwicklung der Persönlichkeit. Im Fokus effektiver und moderner Weiterentwicklung steht personalisierte Wissensvermittlung, in Kombination mit Lerncoaching, Moderation, Begleitung und Unterstützung im Entwicklungsprozess.  Dieser ist sehr persönlich und intensiv – hier haben Trainer und Coaches ein enorm wichtiges Handlungsfeld, das ihnen kein Roboter streitig macht.

These 5: Die Zukunft des Lernens ist digital UND analog, doch vor allem interaktiv

Die Zukunft des Lernens sollte nicht nur analog und digital zugleich sein – Stichwort Blended Learning –, sondern vor allen Dingen auch interaktiv, gehirngerecht und motivierend. Interaktivität wirkt wie ein Wundermittel gegen das Vergessen. Sie unterstützt den Kompetenztransfer in die Praxis und die Anwendbarkeit von neuem Wissen enorm – so zahlen sich die Investitionen in Weiterbildung für Unternehmen richtig aus.

Fazit: So gelingt Lernen 4.0

Möchten Unternehmen ihre berufliche Weiterbildung an die aktuellen Entwicklungen anpassen, müssen sie in ihrer Personalentwicklung wegkommen von reiner Verwaltung von Lernformaten, hin zu qualitativer Recherche im Markt und im Unternehmen, zum Begeistern der Mitarbeiter und zum Bereitstellen zeitgemäßer Kompetenzentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Dafür braucht es grundmenschliche Eigenschaften der Empathie und einen Blick für das große Ganze. Das ist es, was Lernen 4.0 auszeichnet und wodurch es zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für Unternehmen werden kann.

 

Zum Autor: Christian Friedrich ist Bereichsleiter Digital Learning Solutions bei der Haufe Akademie. Auf der Zukunft Personal am 20.09.2017 (13:00 – 13:30 Uhr, Forum 4, Solution Stage Learning – Halle 2.2) spricht er über den Lerntransfer im digitalen Zeitalter – und diskutiert sicherlich auch seine 5 Thesen zu Digitalisierung und Weiterbildung

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Ein Gedanke zu „5 Thesen zu Digitalisierung und Weiterbildung

  • 31. Oktober 2019 um 09:42
    Permalink

    Interessanter Artikel! Wird spannend sein wie sich das Thema E-Learning in der Zukunft weiterentwickelt.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert